Das kurz- und mittelfristige Chartbild trübte sich damit ein. Auf Wochensicht verbuchten alle drei Indizes deutliche Verluste: Der Dow verlor 2,5 Prozent, der S&P 500 1,7 Prozent und der Nasdaq 100 2,3 Prozent.

Unterschiedlich ausgefallene Stimmungsdaten aus der Industrie und dem Service-Sektor hatten am Freitag letztlich den Abgabedruck noch etwas verstärkt. Zudem hatte sich das von der Uni Michigan ermittelte Konsumklima stärker als erwartet eingetrübt. Die Furcht vor einer durch Zölle ausgelösten höheren Inflation habe die Stimmung belastet, begründete die Universität den Rückgang. Zinssenkungsfantasien bekamen so einen Dämpfer.

Am Markt hiess es ausserdem, dass Anleger weiter eher auf Aktien aus anderen Weltregionen wie etwa Asien oder Europa setzten, wo sich die Kurse derzeit besser entwickeln und Anteilscheine als günstiger bewertet gelten. Vor allem Technologiewerte in China waren am Freitag gefragt. «Mit DeepSeek hat das Reich der Mitte seine hohe Leistungsfähigkeit in diesem Bereich in Erinnerung gebracht», schrieb Eckhard Schulte vom Vermögensverwalter MainSky Asset Management. Er sieht dort im Vergleich zu US-Technologiewerten immer noch eine recht grosse Bewertungslücke.

Deutlich steigende Kurse gab es daher vor dem Wochenende auch bei in den USA notierten Aktien chinesischer Technologiekonzerne. In Hongkong hatte der Kurs von Alibaba mit einem Plus von mehr als 14 Prozent bereits darauf reagiert, dass die Chinesen unter ihren Anlegern die Fantasie für Künstliche Intelligenz weiter belebten. In New York knüpften die Titel mit einem Plus von 5,7 Prozent an ihre seit Tagen laufende Rally an.

Ansonsten aber wurden in New York im ungewissen und schwachen Umfeld defensivere Werte zulasten von Tech-Aktien bevorzugt. Im Dow lagen mit Merck & Co ein Vertreter aus dem Pharmasektor mit plus 2,1 Prozent vorn. Coca-Cola gewannen 1,9 Prozent und nahmen Kurs auf das Rekordhoch vom September 2024.

Die Techwerte im Dow Nvidia und Amazon fielen um 4,1 beziehungsweise 2,8 Prozent. Schlusslicht aber waren Unitedhealth mit minus 7,2 Prozent. Das «Wall Street Journal» hatte unter Berufung auf Kreise über eine Untersuchung des US-Justizministeriums berichtet. Dieses nehme die Abrechnungspraxis des Krankenversicherers im Rahmen des staatlichen Versicherungsprogramms Medicare unter die Lupe, hiess es.

Rivian rutschten um 4,7 Prozent ab, weil der E-Fahrzeughersteller mit seiner Prognose für die Auslieferungszahlen im ersten Quartal enttäuscht hatte. Genauso stark bergab ging es für Tesla , womit der Abwärtstrend seit dem Rekordhoch von Mitte Dezember intakt bleibt. Für Schlagzeilen sorgte am Freitag ein Pressebericht, wonach Tesla schon bald beim kriselnden japanischen Autokonzern Nissan einsteigen könnte.

Die Aktien des Getränkeunternehmens Celsius Holdings schnellten um fast 28 Prozent nach oben. Andrea Teixeira von JPMorgan schrieb, das vierte Quartal sei besser verlaufen als befürchtet. Hinzu kam eine vermeldete Übernahme: Geschluckt werden soll mit Alani Nutrition ein Konkurrent im Energy-Drink-Bereich./ajx/he

(AWP)