Die Fed senkte den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte, damit hatten Marktteilnehmer gerechnet. Spannend dürfte dagegen die Pressekonferenz werden, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. «Denn hier wird Jerome Powell nicht darum herumkommen, Fragen zur Auswirkung von Trumps Wahlprogramm auf Wirtschaft, Inflation und Geldpolitik zu beantworten. Auch Fragen zu Powells Zukunft selbst sind durchaus zu erwarten.»
Am Vortag hatte der klare Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl eine Kursrally ausgelöst und vor allem den Leitindex Dow Jones Industrial kräftig beflügelt. Am Donnerstag waren die Kursgewinne im Technologiesektor besonders deutlich. So stieg der Nasdaq 100 erstmals über 21.000 Punkte und legte zuletzt um 1,36 Prozent auf 21.063,02 Zähler zu. Der Dow Jones notierte knapp im Plus bei 43.736,67 Punkten. Der besonders aussagekräftige S&P 500 gewann 0,61 Prozent auf 5965,10 Punkte.
Am Aktienmarkt stand am Donnerstag die Berichtssaison wieder etwas stärker im Fokus. Die Quartalszahlen von Lyft bezeichneten Analysten als solide. Mit den Aussagen zum laufenden vierten Quartal habe der Fahrdienst-Vermittler positiv überrascht. Die Aktien sprangen um rund 23 Prozent hoch.
Noch besser sah es für den Sportbekleidungshersteller Under Armour aus, der mit einem überraschend stark gestiegenen Quartalsgewinn die Erwartungen am Markt übertroffen hatte. Die Papiere gewannen fast ein Drittel.
Mit einem Verlust von gut 36 Prozent fielen dagegen die Titel des Chipherstellers Wolfspeed bei den Anlegern durch. Die Prognosen des Konzerns für das zweite Geschäftsquartal enttäuschten den Markt. Grund war vor allem die schwache Nachfrage aus der Autoindustrie, die unter einem rückläufigen Absatz von E-Fahrzeugen leidet.
Der Modekonzern Ralph Lauren hob den Ausblick mit Verweis auf starke Geschäfte in Europa und Asien an. In China lief es gut - durchaus nicht selbstverständlich, denn anderen Bekleidungseinzelhändlern bereitet der dortige Markt gerade Probleme. Ralph Lauen rechnet zudem mit einem soliden Weihnachtsgeschäft. Von ihrem Auftaktgewinn von 14 Prozent auf ein Rekordhoch blieben für die Titel zuletzt noch 5,4 Prozent./ajx/he
(AWP)