Obendrein dürften Berichte des «Wall Street Journal» und der Nachrichtenagentur Bloomberg über ein Einlenken von US-Präsidenten Donald Trump in Sachen Zölle für die Autoindustrie für zusätzlich gute Stimmung sorgen. Hier soll es nun Erleichterungen geben.

Nach bereits fünf freundlichen Handelstagen stieg der deutsche Leitindex im frühen Handel um 0,5 Prozent auf 22.384 Punkte. Tags zuvor war der Dax kurzzeitig sogar wieder auf 22.443 Punkte gestiegen und hatte sich damit von seinem Monatstief um gut 21 Prozent erholt.

Die Kursdelle seit dem von US-Präsident Trump angekündigten «Tag der Befreiung» der USA durch massive Zollpakete wurde wieder ausgeglichen, wodurch der Leitindex allerdings nun technisch auf Widerstand stösst, um deutlich weiter zu steigen. Das zeigte sich bereits zum Wochenstart, als die Gewinne bis Handelsschluss weitgehend abbröckelten.

«Die aktuelle Rally ist beeindruckend», kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt. Allerdings lasse die Kaufbereitschaft nach. «Das Handelsvolumen bei den 40 Dax-Aktien war am Vortag so niedrig, wie zuletzt am US-Feiertag im Februar.» Zudem bleibe die politische und handelspolitische Lage schwankungsreich.

Der MDax der mittelgrossen Unternehmen stieg im frühen Handel um 0,9 Prozent auf 28.565 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,1 Prozent auf 5.176 Punkte nach oben.

Unter den Einzelwerten stehen im Dax Rheinmetall , MTU und die Deutsche Bank mit überzeugenden Quartalszahlen im Blick. Entsprechend nahmen die Aktien dieser drei Unternehmen auch die Spitzenplätze im Leitindex ein. Der Rüstungshersteller Rheinmetall belegte nach seinen vorgelegten Eckzahlen mit einem Plus von 5,1 Prozent nicht nur den ersten Platz unter den 40 Dax-Unternehmen, sondern befindet sich damit auch wieder auf dem Weg zu seinem Rekordhoch von 1.500 Euro, das Mitte April erreicht wurde. Die Papiere der Deutschen Bank gewannen 3,5 Prozent und die des Triebwerksbauers MTU 3,0 Prozent. Nur leicht im Plus zeigten sich Symrise mit 0,2 Prozent nach durchwachsenen Zahlen des Aromen- und Duftstoffherstellers.

Die Anteilsscheine der Deutschen Börse indes wurden mit minus 5,0 Prozent auf den hintersten Platz im Dax verwiesen. Und nicht viel besser erging es den Papieren des Sportwagenbauers Porsche , die um 4,7 Prozent nachgaben. Der Börsenbetreiber hatte einen schwächer als erwarteten Jahresauftakt. Porsche hatte wegen der US-Zölle und Mehrkosten für Batterien seine Jahresziele gekappt.

Im MDax stiegen die Aktien des Kochboxen-Versenders Hellofresh an die Spitze mit plus 5,1 Prozent. Marktteilnehmer lobten vor allem die deutlich verbesserte Profitabilität.

Die Deutsche-Bank-Tochter DWS gab nach einem freundlichen Start zuletzt am Index-Ende um 1,6 Prozent nach. Ein Händler monierte trotz der starken Quartalszahlen die Kosten des Vermögensverwalters.

Hoch in der Aufmerksamkeit standen zudem die Aktien der Beteiligungsgesellschaft Mutares , die um etwas mehr als 14 Prozent absackten. Nicht nur, dass das SDax -Unternehmen am Vorabend berichtete, im abgelaufenen Geschäftsjahr überraschend wenig umgesetzt und verdient zu haben. Es kündigte zudem die Verschiebung des testierten Jahres- und Konzernabschlusses wegen eines erhöhten Prüfungs- und Dokumentationsaufwands an. Dies dürfte auch einen vorübergehenden Ausschluss aus dem Nebenwerte-Index nach sich ziehen. Die am Morgen vorgelegten Zahlen zum ersten Quartal, die einen deutlichen Anstieg des operativen Gewinns nach dem Portfolioumbau zeigten, halfen da letztlich nur wenig.

Ex Dividende wird am Dienstag Henkel gehandelt./ck/jha/

(AWP)