In der ersten Handelsstunde verlor der Dax rund 0,8 Prozent auf 19.297 Punkte. Am Montag hatte er sich einmal mehr an der Hürde von 19.500 Punkten festgelaufen. Der MDax sank derweil mehr als ein Prozent auf 26.689 Punkte. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 gab 0,8 Prozent nach.

Das Handelsgeschehen bleibt von der Berichtssaison geprägt, auch wenn es abseits genügend politische Themen gibt. Am Dienstag reagierten die Anleger besonders heftig auf enttäuschende Neuigkeiten von Bayer , United Internet und Cancom . Beide Aktien gerieten prozentual zweistellig unter Druck.

Bayer landeten damit auf dem tiefsten Niveau seit 20 Jahren und kosteten den Dax über 20 Punkte. Die Leverkusener stapelten angesichts weiter trägen Agrargeschäfts für das Gesamtjahr tiefer. Analyst Richard Vosser von der Investmentbank JPMorgan sieht mehr als fünf Prozent Korrekturbedarf für den Ergebniskonsens - auch bereits für 2025. Die überraschende Vertragsverlängerung mit dem Finanzchef Wolfgang Nickl half den Aktien nicht.

Cancom wurden im SDax mit minus 16 Prozent auf ein Mehrjahrestief durchgereicht. Der IT-Dienstleister strich seine Jahresziele wegen neuer politischer Unsicherheiten vor allem in seinen Kernmärkten Deutschland und Österreich zusammen. Papiere des Branchenkollegen Bechtle hielten sich mit minus 2 Prozent vergleichsweise gut. Sie hatten zuletzt bereits zum wiederholten Male ihre Ziele revidiert und haben 2024 wie nun auch Cancom über ein Viertel an Wert eingebüsst.

United Internet blieben mit minus 13 Prozent immerhin noch über ihrem Jahrestief. Deutlich höhere Ausgaben für den Aufbau des vierten Mobilfunknetzes in Deutschland schröpften den operativen Gewinn der 1&1 -Mutter .

Deutliche Kursschwankungen gab es bei Infineon nach dem skeptischen Konzernausblick. Die Papiere des Chipkonzerns pendelten bereits in den ersten Handelsminuten um fast vier Prozent hin und her. Nach schwachem Start ins Plus gedreht, befanden sie sich zuletzt erneut im Minus. In der Theorie habe der Konzern die Aktien mit dem avisierten leichten Umsatzrückgang für 2025 für Anleger wieder investierbar gemacht, sagte ein Börsianer. Denn es werde wohl ausreichend tief gestapelt. Die Frage sei aber, ob das am Markt auch so interpretiert werde.

Einsam an der Dax-Spitze lagen dagegen mit Siemens Energy und Rheinmetall die Highflyer des laufenden Jahres. Beide setzten ihre Rekordjagd fort, die Siemens Energy als Profiteur der Energiewende 2024 inzwischen fast 150 Prozent Kursplus brachte. Rheinmetall haben sich im Zuge der strukturellen Wiederaufrüstungsfantasie derweil verdoppelt./ag/mis

(AWP)