Der MDax der mittelgrossen Unternehmen stand zuletzt noch mit 0,09 Prozent im Plus bei 24.808,69 Zählern. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,4 Prozent nach oben.
Noch vor knapp zwei Wochen hatten die Furcht vor einer Rezession, Sorgen um eine Eskalation des Nahost-Konflikts und geplatzte Spekulationen am Devisenmarkt die Börsen weltweit abstürzen lassen. Für den Dax war es bei dieser Talfahrt bis auf den tiefsten Stand seit Mitte Februar abwärts gegangen auf fast 17.000 Punkte. Von da an ging es wieder rasant nach oben.
Die Korrektur der vergangenen zwei Wochen ist laut Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets drauf und dran, sich zu einer klassischen Bärenfalle zu entwickeln, die Kurse also plötzlich wieder steigen, während Spekulanten fallende Kurse erwarten.
Preis- und Inflationsdaten aus den USA hatten zur Wochenmitte die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed genährt. Dies beruhigte die Gemüter und stützte die Börsen weltweit. Starke US-Einzelhandelsumsätze festigten am Vortag den Eindruck, dass die Rezessionssorgen in den Vereinigten Staaten übertrieben gewesen sein könnten. Anhand der Daten sei eine Rezession einfach nicht auszumachen, so Experte Stanzl.
Im Dax waren am Freitag die Aktien von Bayer mit Kursgewinnen von 7,8 Prozent besonders auffällig. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern erzielte in seinen Bemühungen um ein Ende der US-Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten einen Etappenerfolg.
Unter Druck gerieten unterdessen einige Werte im MDax und SDax nach Abstufungen durch Analysten. So strich die Berenberg Bank die Kaufempfehlung für Thyssenkrupp Nucera . Das Kursminus der in dieser Woche stark gelaufenen Aktien des Elektrolyse-Spezialisten betrug 3,6 Prozent.
Die Anteile des IT-Dienstleisters Cancom sanken um 1,6 Prozent, nachdem Exane BNP Paribas sie auf "Underperform abgestuft hatte. Warburg Research wurde für den Online-Portalbetreiber Scout24 pessimistischer, die Aktien verloren 1,5 Prozent./ajx/mis
(AWP)