Der MDax der mittelgrossen Unternehmen stieg um 1,3 Prozent auf 27.632 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 2,5 Prozent nach oben.
Hoffnung machen zum US-Zollstreit mit China. Trump signalisierte bei der Vereidigung des neuen Börsenaufsichts-Chefs Paul Atkins, nicht mit harten Bandagen kämpfen zu wollen. US-Finanzminister Scott Bessent stellte zudem Medienberichten zufolge eine baldige Deeskalation in dem Zollstreit in Aussicht.
Am Vortag hatten sich an den Märkten noch Befürchtungen mit Blick auf US-Notenbankchef Jerome Powell breit gemacht, nachdem Trump diesen abermals verbal attackiert hatte. Diesbezüglich betonte der US-Präsident nun keine Entlassungsabsichten.
«Es herrscht Erleichterung darüber, dass der US-Präsident in Richtung Fed wieder etwas mildere Töne anschlägt, nachdem Investoren bis gestern auch eine sofortige Entlassung des Notenbankchefs als Risikofaktor einkalkulieren mussten», schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Gleichzeitig wolle Trump «nett» zu China sein und stelle damit die Weichen auf eine Deeskalation im Handelsstreit mit der zweitgrössten Volkswirtschaft. Die Börse setzt Molnar zufolge jetzt darauf, dass das Thema Zölle zwar nicht ganz von der Bildfläche verschwindet, aber zumindest mit der Papptafel Anfang April seinen Höhepunkt erlebt hat.
SAP profitierte im ersten Quartal von seinem grossen Stellenabbau aus dem Vorjahr. Weil viele Beschäftigte erst zu Jahresanfang das Unternehmen verliessen, kamen die Einsparungen wegfallender Stellen grossteils erst in den ersten drei Monaten dieses Jahres zum Tragen. Laut Analyst Charles Brennan vom Investmenthaus Jefferies sollten die Geschäftszahlen nach der Kursschwäche und vor dem Hintergrund der konjunkturellen Unsicherheit insgesamt «ermutigend» wirken. SAP waren mit einem Plus von zehn Prozent der mit Abstand grösste Gewinner im Dax.
Chemiewerte profitierten hierzulande neben den allgemeinen Konjunkturhoffnungen von überzeugenden Quartalszahlen des niederländischen Konzerns Akzo Nobel . So gewannen BASF , Wacker Chemie und Lanxess zwischen 2,4 und 5,1 Prozent.
Für die Papiere von Delivery Hero ging es um fast fünf Prozent nach oben. Die Anleger goutierten, dass sich der Essenslieferdienst weiter aus für ihn unattraktiven Märkten zurückzieht. Die Asien-Tochter Foodpanda wird den Betrieb der Plattform sowie ihrer Essens- und Lebensmittellieferdienste in Thailand zum 23. Mai 2025 einstellen.
Weiter Kasse machten Anleger derweil bei Rüstungswerten wie Rheinmetall , Hensoldt und Renk . Die Anteilsscheine büssten bis zu 6,3 Prozent ein. Händler verwiesen als Auslöser auf aktuelle Tendenzen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Gesprächsstoff lieferten vor allem Medienberichte, wonach Gebietsabtretungen an Russland Gegenstand von Gesprächen zwischen Washington und Moskau sind. Laut einem Bericht der «Financial Times» soll Kremlchef Wladimir Putin die Bereitschaft signalisiert haben, die Invasion entlang der aktuellen Frontlinie zu stoppen./la/mis
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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