Den rund 17-prozentigen Dax-Einbruch wegen des US-Zollkonflikts im April hat der Leitindex inzwischen wieder wettgemacht. Zum Rekordhoch bei 23.476 Punkten von Mitte März fehlen ihm derzeit noch rund fünf Prozent.

«Mit jedem neuen »Tweet« des US-Präsidenten Donald Trump könnte die Stimmung an der Börse wieder kippen», warnt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Vor allem China stellt sich weiter angriffslustig gegen den Mann im Weissen Haus, zeigt ihm die Krallen und lässt ihn abblitzen. Das dürfte Trump sich nicht lange gefallen lassen.

Unter den Einzelwerten nahm die Airbus -Aktie die Dax-Spitze ein mit plus 3,2 Prozent. Der weltgrösste Flugzeugbauer einigte sich nun endgültig auf die Übernahme von einigen Vermögenswerten von Spirit Aerosystems . Airbus erhält 439 Millionen US-Dollar für den Kauf der verlustbringenden Anlagen, die Teile für den europäischen Flugzeughersteller produzieren. Die Transaktion soll im dritten Quartal 2025 abgeschlossen sein, sofern die Behörden den Zukauf genehmigen.

Traton waren mit einem Kursgewinn von 4,8 Prozent der Top-Wert im MDax. Die Lkw-Holding innerhalb es Volkswagen-Konzerns hatte am Morgen endgültige Quartalszahlen vorgelegt. Analysten lobten vor allem die Auftragslage und den bestätigten Ausblick.

BASF gewannen 1,3 Prozent. Für die Kursgewinne sorgte ein Bericht der niederländischen Finanzzeitung «Het Financieele Dagblad», wonach Akzo Nobel «ernsthaft interessiert» an BASF Coatings sei, dem Geschäft mit Oberflächenlösungen.

Die Aktien der Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück litten mit Verlusten von 1,7 beziehungsweise 2,0 Prozent unter einem Analystenurteil der britischen Bank HSBC. Diese strich ihre Kaufempfehlung für beide Werte und stufte sie auf «Hold» ab.

Jefferies-Analyst Graham Hunt äusserte sich unterdessen vorsichtiger über den Flughafenbetreiber Fraport . Die Kursrally der Aktie in den vergangenen Monaten hält er wegen des zunehmend trüberen Wirtschaftsumfelds für unpassend. Daher kappte er sein Kursziel auf 52 Euro und stufte das Papier auf «Underperform» ab. Die Aktie gab am MDax-Ende um 3,6 Prozent nach.

Im Blick steht ausserdem der IT-Dienstleister Nagarro , der die Veröffentlichung der Jahreszahlen und des Geschäftsberichts 2024 verschoben hat. Diese Verzögerung wird voraussichtlich zu einem temporären Ausschluss von Nagarro aus dem SDax führen. Die Analysten von Oddo BHF nahmen dies zum Anlass, ihr Anlageurteil von «Outperform» auf «Neutral» zu senken. Für die Papiere ging es am SDax-Ende um knapp 14 Prozent abwärts.

Die Anteilsscheine von Continental , Merck KGaA und Bayer werden an diesem Montag mit Dividendenabschlägen gehandelt./edh/mis

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

(AWP)