Rund eine Stunde vor dem Börsenstart signalisiert der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,2 Prozent auf 20.365 Punkte. Sein jüngstes Rekordhoch hatte der Dax direkt zum Wochenauftakt erreicht bei knapp unter 20.462 Punkten. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Donnerstag minimal im Plus erwartet. Sein Jahresgewinn beläuft sich aktuell auf knapp unter zehn Prozent.
Von der EZB erwarten Ökonomen überwiegend eine kleine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte, nachdem die Zentralbank die Wende im Juni eingeleitet.
Daher werden laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners der Zinsausblick und die aktualisierten Wachstums- und Inflationsprognosen wichtiger sein als die Zinsentscheidung selbst. An den Börsen sei aktuell eingepreist, dass die EZB auch die kommenden Zinssitzungen für Senkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte nutzen werde, ergänzte er und rechnet damit, dass EZB-Präsidentin Christine Lagarde vage bleiben werde. «Sie dürfte einmal mehr die Datenabhängigkeit zukünftiger Zinsentscheidungen betonen und genau hier könnten die neuen Prognosen der EZB aber tiefere Einblicke geben.»
Autowerte könnten davon gestützt werden, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit Ladestromguthaben und Steueranreizen den Kauf von Elektro-Autos ankurbeln und so die deutsche Autobranche stützen will. Vorgeschlagen wird, dass E-Autobesitzer beim Laden ihrer Fahrzeuge - zumindest für einen gewissen Zeitraum - finanziell unterstützt werden. Das geht aus einem Konzept des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz hervor, aus dem die Zeitungen der Funke Mediengruppe zitieren. Zudem wird für Kaufanreize plädiert. Auf der Handelsplattform Tradegate reagierten Autoaktien vorbörslich nicht.
Aus der zweiten Reihe informierten der Flughafenbetreiber Fraport über seine Verkehrszahlen im November und Schott Pharma über sein abgelaufenes Geschäftsjahr. Zwar habe der im September in den MDax aufgestiegene Pharmaverpackungsspezialist nur ein «durchwachsenes Zahlenwerk» vorgelegt, dafür seien aber die Ziele für das neue Geschäftsjahr solide, sagte ein Händler. Er verwies auch auf die bekräftigten Mittelfristziele. Auf Tradegate ging es im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vortag um 4,8 Prozent nach oben. Allerdings haben die im September 2023 an die Börse gebrachten Papiere im bisherigen Jahresverlauf auch deutlich gelitten und aktuell knapp 23 Prozent eingebüsst.
Im Blick steht zudem ein Kapitalmarkttag des Rüstungskonzerns Hensoldt , der sich in diesem Zusammenhang am Morgen bereits zu seinen mittelfristigen Zielen äusserte./ck/mis
(AWP)