Die guten Vorgaben der Wall Street kamen in Europa nicht an. «Impulse, egal ob in die eine oder andere Richtung, haben derzeit nur einen sehr kurzfristigen Einfluss auf den Markt», stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broler RoboMarkets fest. Die Aussagen der US-Notenbank zu einer möglichen Zinssenkung im September blieben damit ohne anhaltende Wirkung. «Solange die Inflationsrate noch über dem Inflationsziel von zwei Prozent liegt, dürfte die Währungshüter in Washington vorsichtig agieren», dämpfte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank allzu grosse Zinshoffnungen.
Erneut setzten die Quartalszahlen Akzente. Positiv überraschte dabei AB Inbev . Die Umsatzenttäuschung sei durch den höheren Gewinn des Brauereikonzerns kompensiert worden, schrieb Analyst James Edwardes Jones von RBC. Die Aktie legte um 0,7 Prozent zu.
Gut kamen auch die Zahlen von Shell an. Der Öl- und Gaskonzern hatte einen überraschend hohen Quartalsgewinn berichtet. Zudem hält das Unternehmen das Tempo seiner Aktienrückkäufe bei. Die Aktie gewann 1,5 Prozent.
Es gab aber auch eine Reihe von Enttäuschungen. Mehr Licht als Schatten hatte der Bankensektor zu bieten. Noch einigermassen gut hielten sich Credit Agricole nach einem besser als erwarteten Ergebnis. ING verloren dagegen 1,8 Prozent. Wegen höherer Kosten und einer stark gestiegenen Risikovorsorge hatte die niederländische Bank im zweiten Quartal weniger verdient. Noch stärker erwischte es Societe Generale mit 7,6 Prozent Abschlag. Die Analysten von Oddo-BHF bemängelten die mässige Qualität des Zahlenwerkes der Franzosen.
Unter den kleineren Werten zogen die Aktien des britischen Triebwerksbauers Rolls-Royce die Blicke auf sich. Nach starken Zahlen zum ersten Halbjahr sprang der Wert um über elf Prozent und markierte damit neue Hochs./mf/mis
(AWP)