Die Energieversorgung der Schweiz ist stark von der Auslandsabhängigkeit geprägt, wie die Schweizerische Energiestiftung (SES) am Mittwoch zu dem von ihr errechneten «Energie-Unabhängigkeitstag» mitteilte. Über 70 Prozent der Energieträger werden eingeführt, wofür die Schweiz jährlich im Schnitt knapp acht Milliarden Franken ins Ausland überweist.

Mit einem Energie-Eigenversorgungsgrad von 29,6 Prozent liegt die Schweiz im Vergleich mit den EU-Ländern im Mittelfeld. Spitzenreiter ist mit grossem Abstand Estland, das sich zu 98 Prozent selbst versorgt. Schlusslichter sind Belgien, Zypern und Malta mit zehn Prozent und weniger.

Die Schweiz verbesserte ihren Eigenversorgungsgrad gemäss der SES in den vergangenen 20 Jahren stetig von unter 20 auf rund 29 Prozent 2023. Gelungen ist das durch die abnehmende Nutzung fossiler Energieträger sowie die steigende Strom- und Wärmeproduktion aus erneuerbaren Quellen im Inland.

Uran aus Russland

Mit 87 Prozent stammte der grösste Teil der Energie- und Energieträgerimporte aus der EU. Dazu zählen der Grossteil der Öl- und Gaseinfuhren sowie die gesamten Importe von nuklearem Brennmaterial und Strom. Dabei dienen allerdings die EU-Länder ausser beim Strom lediglich als Zwischenstationen.

Die fossilen und nuklearen Energieträger stammen grösstenteils aus dem Nahen Osten, Vorderasien, der ehemaligen Sowjetunion, den USA und Grossbritannien. Die in den Schweizer Atomkraftwerken eingesetzten Brennstäbe bestehen gemäss SES nach wie vor zu einem grossen Teil aus russischem Uran.

(AWP)