Die Höhe der Vergütungen seien «nicht vertretbar», schreibt der Regierungsrat in der am Freitag veröffentlichten Antwort zu einer Motion. Der Regierungsrat habe «wenig Verständnis» dafür, dass die Axpo rekordhohe Boni auszahle.

Die Motion der Parteien im Grossen Rat will dem Regierungsrat den Rücken stärken. Dieser hatte bereits im vergangenen Januar eine Statutenänderung bei der Axpo erreicht. Diese sichert den Aktionären, also den Kantonen, den Einfluss auf die Vergütungen für den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung.

Der Regierungsrat hatte den Axpo-Chefs eine «fehlende Sensibilität gegenüber Politik, Wirtschaft und Bevölkerung» vorgeworfen. In der Motion von SVP, SP, FDP, Mitte, Grüne, GLP und EVP hiess es, das heutige Lohnniveau sei «nicht mehr tragbar».

Die Vergütung für den Axpo-CEO Christoph Brand erhöhte sich im Geschäftsjahr 2023/2024 von 889'000 Franken (ohne Beiträge an Pensionskasse und Sozialversicherungen) in der Vorjahresperiode auf 1,548 Millionen Franken.

Die Summe für die gesamte Geschäftsleitung stieg auf 8,6 Millionen Franken. Die Axpo wies einen Gewinn von 1,5 Milliarden Franken aus.

Auch Zürich will Lohndeckel

Auch in anderen Kantonen, die am Energiekonzern Axpo beteiligt sind, besteht die Forderung nach einem Lohndeckel. So überwies der Zürcher Kantonsrat im Februar mit 122 zu 51 Stimmen ein dringliches Postulat für einen Lohndeckel von einer Million Franken. Von links bis rechts lösten die Millionen-Saläre der Axpo-Chefs Empörung aus.

Wie der Aargauer Regierungsrat in seiner Stellungnahme festhält, sicherte die Axpo zu, mit den Aktionären gemeinsam eine Lösung zu finden. Der Aargau ist mit knapp 28 Prozent an der Axpo beteiligt.

«Aus Sicht der Axpo wären die Vergütungen an die Konzernleitung mit der Deckelung nicht mehr marktüblich», schreibt der Regierungsrat: «Sie befürchtet Erschwernisse, das nötige Kader mit den geforderten Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt zu finden, zu halten respektive intern zu rekrutieren.»

Der Regierungsrat teile diese Bedenken nicht. Die Erfahrung zeige, dass in der Grösse vergleichbare Unternehmen im Besitz der öffentlichen Hand über kompetente Persönlichkeiten in den Führungsgremien verfügten. Die Axpo sei ein Unternehmen im öffentlichen Besitz und solle sich deshalb in Vergütungsfragen an anderen öffentlichen Unternehmen respektive dem Staat orientieren.

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(AWP)