Wie sich die Meldungen genau zusammensetzen, sei unklar, da die Ombudsstelle keine Statistik dazu erstelle. Gründe für die Anfragen seien unter anderem Überforderung, Schwierigkeiten mit sich selber oder Kameraden und Vorgesetzten sowie «Unvereinbarkeit des Militärdiensts mit dem zivilen Leben».
Die Leitung der Vertrauensstelle nennt im Zeitungsartikel ein Beispiel: Der Kommandant bestehe auf einen Besuch des Wiederholungskurses, während der zivile Arbeitgeber auf eine Verschiebung poche. Damit gerate die dienstleistende Person zwischen die Fronten.
Rund jeder vierte Fall bei den Meldungen handelte von mutmasslichem Mobbing, Schikanen, Diskriminierung und Drohung, wie das VBS bestätigte. Auch die im Herbst 2024 veröffentlichten Resultate einer Umfrage unter den Armeeangehörigen förderten Probleme mit Diskriminierung und sexualisierter Gewalt zutage.
Seit der Präsentation dieser Studie hätten die Meldungen wegen sexualisierter Gewalt bei der Vertrauensstelle jedoch nicht zugenommen, bestätigte das VBS weiter. Dies habe die Leitung der Ombudsstelle angesichts der grossen medialen Aufmerksamkeit erstaunt, heisst es im Artikel.
Die Ende März abtretende Verteidigungsministerin Viola Amherd (Mitte) habe die Vertrauensstelle im Jahr 2022 eingerichtet, um Konfliktsituationen rasch und unkompliziert zu entschärfen, sagte der VBS-Sprecher gegenüber Keystone-SDA. Auch nahe stehende Menschen von Armeeangehörigen hätten schon vom Angebot Gebrauch gemacht, zum Beispiel Väter und Mütter.
(AWP)