Stille Wahl
BERN: Die Ständeratswahlen im Kanton Bern sind entschieden. Auch Bernhard Pulver (Grüne) verzichtet auf den zweiten Wahlgang. Damit ist der Weg frei für die stille Wahl von Werner Salzmann (SVP) und Flavia Wasserfallen (SP). Im Kanton Bern erreichte im ersten Wahlgang niemand das absolute Mehr. SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen erzielte das beste Ergebnis mit 158'843 Stimmen. Der bisherige SVP-Ständerat Werner Salzmann kam auf Rang zwei mit 157'944 Stimmen.
Zweite Wahlgänge am 12. November
FREIBURG: Im Kanton Freiburg erreichte am 22. Oktober niemand das absolute Mehr. Drei Freiburger Frauen kandidieren im zweiten Wahlgang für einen Ständeratssitz. Damit stehen sich am 12. November Isabelle Chassot von der Mitte, Johanna Gapany von der FDP und Alizée Rey von der SP gegenüber. SVP-Mann Pierre-André Page zog sich aus dem Rennen zurück. Mitte-Ständerätin Chassot geht als klare Favoritin ins Rennen.
GENF: In Genf bahnt sich ein Kampf zwischen Links und Rechts um die beiden Ständeratssitze an. Die Bürgerlichen haben gute Chancen, die seit 2007 währende rot-grüne Dominanz in der Genfer Standesvertretung zu brechen. Bei den etablierten Parteien stehen sich je zwei Duos gegenüber. Die vereinten Bürgerlichen (FDP, Mitte, SVP und MCG) schicken den MCG-Politiker Mauro Poggia und die SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz ins Rennen. Das Paar tritt gegen die Bisherigen Lisa Mazzone von den Grünen und Carlo Sommaruga von der SP an. Den zwei Kandidierenden der Gruppierung «Liberté le peuple d'abord» werden keine Chancen eingeräumt.
WAADT: In der Waadt wurde SP-Mann Pierre-Yves Maillard im ersten Wahlgang in den Ständerat gewählt. Der Nationalrat und Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes erreichte als Einziger die absolute Mehrheit. Im zweiten Wahlgang stehen sich FDP-Kandidat Pascal Broulis und der Grüne Raphaël Mahaim gegenüber. Broulis lag nach dem ersten Wahlgang gut 37'000 Stimmen vor Mahaim. Nach den Parteiversammlungen am Montagabend zogen sich alle anderen Kandidaten aus dem Rennen zurück, und bis zum Fristablauf für Vorschläge am Dienstagmittag meldete sich kein weiterer Kandidat.
WALLIS: Im Wallis fordert der Freisinnige Philippe Nantermod die beiden Bisherigen Beat Rieder und Marianne Maret (beide Mitte) heraus. Bis zum Listenschluss meldeten sich keine weiteren Kandidaten. Der Ständerat im Wallis ist seit jeher eine Bastion der Mitte. Rieder (52'748 Stimmen) und Maret (43'204) lagen in der ersten Runde weit vor dem Freisinnigen Nantermod (25'145), der rund 18'000 Stimmen weniger erhielt.
Zweite Wahlgänge am 19. November
ZÜRICH: Während Daniel Jositsch (SP, bisher) im Kanton Zürich seinen Ständeratssitz bereits im ersten Wahlgang sichern konnte, kommt es um den frei werdenden Sitz von Ruedi Noser (FDP) im zweiten Durchgang zum Duell zwischen dem im ersten Wahlgang zweitplatzierten Gregor Rutz von der SVP und der GLP-Nationalrätin Tiana Moser. Zuvor hatte sich FDP-Kandidatin Regine Sauter für den zweiten Wahlgang aus dem Rennen genommen, womit eine 40-jährige Ära des Zürcher Freisinns im Ständerat endet. Die FDP machte mangelnde Unterstützung seitens der bürgerlichen Partner geltend. Ihren Rückzug gaben auch der Mitte-Nationalrat Philipp Kutter und der Grüne Daniel Leupi bekannt. Noch offen ist, wen die Mitte unterstützen wird.
AARGAU: Ständerat Thierry Burkart (FDP) wurde wiedergewählt. Frei ist der bisherige SVP-Sitz. Benjamin Giezendanner (SVP) wird nach dem guten Ergebnis im zweite Wahlgang noch einmal antreten. Die Mitte schickt Marianne Binder ins Rennen. SP-Kandidatin Gabriela Suter und auch die drei anderen Ständeratskandidatinnen Irène Kälin (Grüne) und Barbara Portmann (GLP) und Lilian Studer (EVP) verzichten auf den zweiten Wahlgang. Sie stellen sich geschlossen hinter Binder, um die Wahl von Giezendanner zu verhindern. Bei der Ausmarchung zwischen Binder und Giezendanner dürfte auch die Frauenfrage mitspielen. Der Kanton Aargau war in den vergangenen vier Jahren mit zwei Männern im Ständerat vertreten.
SCHAFFHAUSEN: Im Kanton Schaffhausen kommt es etwas überraschend zu einem zweiten Wahlgang. Der bisherige Ständerat Thomas Minder (parteilos) hat im ersten Durchgang das absolute Mehr verpasst. Er tritt im zweiten Durchgang gegen Simon Stocker (SP) und Nina Schärrer (FDP) an. Offen ist, wie sich die SVP verhalten wird. Sie will in den nächsten Tagen entscheiden. Ihr Kandidat, der bisherige Hannes Germann, hatte die Wiederwahl bereits im ersten Wahlgang geschafft.
SOLOTHURN: Ständerat Pirmin Bischof (Mitte) wurde wiedergewählt. Frei ist der bisherige SP-Sitz. Nationalrätin Franziska Roth (SP) und Nationalrat Christian Imark (SVP) kämpfen um das Mandat. Die SVP Solothurn will erstmals einen Ständerat stellen. Die FDP zog Regierungsrat Remo Ankli aus dem Rennen. Für die Stichwahl zogen auch Nationalrat Felix Wettstein (Grüne) und Dieter Künzli (GLP) ihre Kandidatur zurück.
TESSIN: Favorit für den zweiten Tessiner Ständeratswahlgang ist SVP-Parteipräsident Marco Chiesa. Er lag nach dem ersten Wahlgang über 10'000 Stimmen vor dem Zweitplatzierten Fabio Regazzi (Mitte), der die Teilnahme am zweiten Wahlgang bestätigt hat. Ebenfalls ins Rennen steigt der drittplatzierte Alex Farinelli von der FDP sowie Greta Gysin von den Grünen. Auch Amalia Mirante von «Avanti con Ticino & Lavoro» tritt zum zweiten Wahlgang an. Bruno Storni von der SP, der den vakanten Sitz von Marina Carobbio hätte verteidigen sollen, tritt nicht mehr an.
(AWP)