Wenn seit Jahren hochgelobte Stars plötzlich versagen, ist ihr Ruf alsbald ruiniert, und hämische Spitznamen spriessen in den Bars und den Gazetten. Wenn sich der Erfolg nicht bald wieder einstellt, verkommt ehemalige Bewunderung rasch zu beissender Ironie und gar offener Antipathie.
Der Marktwert der Spieler sinkt, ihre Werbewirksamkeit verpufft, bald verschwinden sie wieder aus Inseraten, Plakaten und TV-Spots, in denen sie mal als Hauptfigur (durchaus berechtigt) Millionen kassiert hatten. Das ist nun mal der logische Lauf der Dinge.
Es gibt eine zweite Methode, den Marktwert zu zerstören: Wie wir aus der Volkswirtschaft (1. Semester) wissen und was Marketing-Verantwortliche eigentlich auch wissen sollten, entsteht der Preis eines Produkts aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Das Angebot des Produkts Shaqiri in allen nur denkbaren Werbemedien und -formen hat nun in den letzten Wochen ein hysterisches, schmerzhaftes und selbstzerstörerisches Niveau erreicht.
Was zu Beginn mit Sympathie und Freude aufgenommen wurde, wich mit jedem TV-Werbeblock, in dem er je drei Mal vorkam, mit jedem Inserat, das in 85 Zeitungen je sechs Mal erschien, mit jedem Plakat für 26 verschiedene Marken und Firmen an jeder Strassenecke wachsendem Unbehagen, Missfallen, Überdruss und Widerwillen. Noch schlimmer: Das Zuviel, die Übersättigung an Shaqiri führte bei vielen Menschen in diesem Land zum Absturz seines Stellenwerts infolge des bireweichen Überangebots. Am schlimmsten: Sie provoziert Langeweile. Es ist darum unbegreiflich, warum nicht mehr Werbetreibende mit seinen Managern Exklusivverträge abgeschlossen haben.
Ach, wir gönnen Euch ja die Kohlen, aber schiesst doch lieber endlich wieder mal ein paar wunderschöne Tore, für die Ihr Zwei so berühmt geworden seid: Hopp Cristiano, hopp Xherdan!