Eine kluge Finanzplanung zeichnet sich dadurch aus, dass sie heutige Verpflichtungen mit zukünftigen Zielen in Einklang bringt. Die Säule 3a ist ein hervorragendes Instrument dafür: Einzahlungen reduzieren das steuerbare Einkommen und schaffen sofortige steuerliche Entlastung. Gleichzeitig wird die finanzielle Sicherheit im Alter gezielt gestärkt. Mit dem Jahresende in Sicht wird das Zeitfenster kleiner, um die Möglichkeiten dieser Lösung zu prüfen und aktiv zu nutzen.

Ein zentraler Vorteil der Säule 3a liegt in der steuerlichen Abzugsfähigkeit der Einzahlungen. Diese reduzieren das steuerbare Einkommen unmittelbar und schaffen so messbare Vorteile. Für das Steuerjahr 2024 beträgt der Maximalbetrag für Personen mit einer Pensionskasse 7056 Franken, für Personen ohne Pensionskasse zwanzig Prozent vom Nettoeinkommen, maximal 35'280 Franken.

Wie gross die Steuerersparnis ausfällt, hängt vom individuellen steuerbaren Einkommen und Wohnort ab. Ein Beispiel: Eine Person mit einem steuerbaren Einkommen von 60'000 Franken spart in Zürich etwa 1’370 Franken, in Lausanne sogar rund 1’760 Franken. Doch um diese Vorteile zu realisieren, ist das Timing entscheidend: Damit die Einzahlung im Steuerjahr 2024 berücksichtigt wird, muss sie spätestens bis zum 31. Dezember 2024 auf dem Säule-3a-Konto gutgeschrieben sein. Um unnötigen Zeitdruck zu vermeiden, empfehle ich, die Einzahlung noch vor Weihnachten zu tätigen.

Denn, wie ich es gerne ausdrücke: «Wer die Pflicht hat, Steuern zu zahlen, hat auch das Recht, Steuern zu sparen.»

Doch die Säule 3a bietet nicht nur beim Aufbau der Vorsorge Vorteile. Auch der spätere Bezug der Gelder kann steuerlich optimiert werden. Die Auszahlung unterliegt zwar einem reduzierten Steuersatz, dennoch kann eine grosse Summe in einem Kalenderjahr zu einer überproportionalen Steuerbelastung führen – insbesondere, wenn auch die Bezüge eines Ehepartners hinzukommen.

Gestaffelte Auszahlungen, geringere Steuerlast

Eine clevere Lösung hierfür ist das Splitting: Durch die Eröffnung mehrerer Säule-3a-Konti und eine Staffelung der Auszahlungen über mehrere Jahre lässt sich die Steuerprogression brechen. Als Faustregel gilt: Ab einem Vorsorgevermögen von 50'000 Franken lohnt es sich, ein weiteres Konto zu eröffnen. Dies schafft Flexibilität und minimiert die Steuerlast beim Bezug.

Eine Neuerung erwartet Vorsorgesparende ab dem Jahr 2026: Verpasste Einzahlungen in die Säule 3a können künftig nachgeholt werden. Diese Möglichkeit richtet sich besonders an Personen, die aufgrund finanzieller Herausforderungen keine Einzahlungen leisten konnten. Sie bietet eine wertvolle Gelegenheit, Vorsorgelücken zu schliessen und verpasste Steuerersparnisse nachträglich geltend zu machen.

Das Raiffeisen Vorsorgebarometer 2024 zeigt, dass die Säule 3a bei der Schweizer Bevölkerung auf grosse Resonanz stösst: 82 Prozent der Befragten nutzen sie bereits, bei den 18- bis 30-Jährigen stieg der Anteil seit 2022 um acht Prozentpunkte von 53 auf 61 Prozent. Neben dem Ziel, den Lebensstandard im Alter zu sichern, wird die Steuerersparnis als zweitwichtigstes Motiv genannt, um sich mit der privaten Vorsorge auseinanderzusetzen. Diese Zahlen unterstreichen die Relevanz der Säule 3a als Teil einer ganzheitlichen Finanzstrategie. Doch wie so oft gilt: Der Erfolg liegt in der Planung.

Lassen Sie sich von den Vorsorgespezialisten von Raiffeisen dabei unterstützen, eine individuell abgestimmte Vorsorgestrategie zu entwickeln. Unser Vorsorgeguide liefert zusätzliche Einblicke und praktische Tipps, um Ihre Steuerlast zu minimieren und gleichzeitig für die Zukunft vorzusorgen. Nochmals als Reminder: Um die Vorteile für 2024 vollständig zu nutzen, sollten Einzahlungen in die Säule 3a idealerweise vor Weihnachten erfolgen. Jetzt ist der Moment, um die Säule 3a zu Ihrem Vorteil einzusetzen, falls Sie den Maximalbetrag in diesem Jahr nicht bereits ausgeschöpft haben.