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Kurssturz bei den Aktien: Das Nachsehen haben einmal mehr die Kleinanleger

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Der cash Insider über den jüngsten Börsenrücksetzer, die Forderung nach einer Notfall-Leitzinssenkung und die Verlierer des Kursdebakels. Ausserdem zieht er eine weitere Bilanz bei seinen Aktienfavoriten.

08.08.2024   11:54
Von cash Insider
Vor oder zurück?

In den letzten Tagen fiel die Schweizer Börse durch harsche Tempowechsel auf.

Quelle: Pixabay

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

+++

Im Lauf des Julis zogen die Kurse an den Börsen noch einmal kräftig an. Am Schweizer Aktienmarkt schrammte der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) nur knapp an der bisherigen Bestmarke vom Januar 2022 bei etwas mehr als 16'600 Punkten vorbei. Der Swiss Market Index mit Dividenden-Korrektur (SMIC) schrieb sogar neue Rekorde – was in den hiesigen Finanzmedien allerdings kaum auf Resonanz stiess.

Seit der Veröffentlichung des amerikanischen Einkaufsmanager-Index vom letzten Donnerstag und jener des dortigen Arbeitsmarktberichts tags darauf ist die (Finanz-)Welt jedoch nicht mehr, was sie war. Urplötzlich zeigen sich Risse in der konjunkturellen Entwicklung. Risse, welche die Hoffnung auf eine sanfte wirtschaftliche Landung ernsthaft in Frage stellen.

Und wie immer, wenn die Aktienkurse rund um den Globus ins Rutschen geraten, ist der Aufschrei gross. An der New Yorker Börse werden vereinzelt sogar Forderungen laut, wonach die amerikanische Notenbank ihre Leitzinsen in einem ausserordentlichen Schritt um 50 – oder besser gleich um 75 – Basispunkte senken soll. Da scheint sich der eine oder andere "Profi" wohl mächtig verspekuliert zu haben...

Bilanz der Aktienfavoriten der letzten Jahre

Jahr Aktienfavoriten** SPI
2013 +40,1 % +23,9 %
2014 +11,4 % +15,2 %
2015 +  4,1 % +  2,4 %
2016 -   3,7 % -   1,7 %
2017 +23,6 % +20,1 %
2018 - 19,1 % -   8,8 %
2019 +25,4 % +30,6 %
2020 +  9,8 % +  3,1 %
2021 +10,0 % +23,4 %
2022 - 17,2 % - 16,5 %
2023 +  3,9 % +  6,0 %
2024* +18,2 % +12,3 %

* Schlusskurse vom 31. Juli 2024
** Entwicklung vor anfallenden Kosten

Solange die Aktienkurse steigen, wird das als selbstverständlich empfunden. Und wenn die Aktienkurse plötzlich fallen, reibt sich gefühlt die ganze (Finanz-)Welt verwundert die Augen. Auch wenn es lange her ist, lehrte mich mein Mentor in der institutionellen Anlageberatung der damaligen Schweizerischen Kreditanstalt in Bern, dass die Börse keine Einbahnstrasse ist. Ausserdem meinte er stets: Wer schlechte Börsentage nicht aushält, hat auch keine guten Börsentage verdient.

Regelmässige Leserinnen und Leser meiner Kolumne wissen, dass sich schon eine ganze Weile eine Abkoppelung der Aktienkurse von der wirtschaftlichen Realität beobachten liess. Ausserdem traute ich dem Narrativ einer sanften wirtschaftlichen Landung in den Vereinigten Staaten nie so richtig über den Weg.

Dass man jetzt Rezessionsängste für den Börsenrücksetzer verantwortlich macht und von einer schwindenden Begeisterung fürs Anlagethema künstliche Intelligenz (KI) berichtet, wirkt ein bisschen befremdend auf mich – eben im Wissen um die vorangegangene Abkoppelung der Aktienkurse von der wirtschaftlichen Realität. Ausserdem häuften sich zumindest an der New Yorker Börse die Anhaltspunkte für eine Überhitzung. Anfang Juli geizte ich in diesem Zusammenhang nicht mit Beispielen.

Aus Schweizer Sicht ist der jüngste Börsenrücksetzer einmal mehr ziemlich entmutigend. Auch heuer mussten die Anleger in New York nur ein, zwei Mal laut niesen – und es verschlug die hiesigen Aktienmarktakteure mit einer schweren Erkältung ins Bett.

Das Nachsehen haben übrigens einmal mehr die Kleinanleger. Sie werden an die Wand gespielt. Still und leise haben sich amerikanische Grossinvestoren in den letzten Wochen nämlich aus ihren Aktienengagements zurückgezogen. Auch die Hedgefonds waren in dieser Zeit im grossen Stil Nettoverkäufer von Aktien. Das berichteten unter anderem sowohl die Strategen der Bank of America, als auch jene von Goldman Sachs.

Gleichzeitig war zu hören, dass diese Verkäufe vorwiegend von Kleinanlegern absorbiert wurden – und die Aktien letztendlich in deren Portefeuilles endeten. Einmal mehr zeigt sich, dass die (über-)mächtigen Grossinvestoren uns "Normalsterblichen" mal wieder einen entscheidenden Schritt voraus waren.

Mittlerweile nehmen die Geldmarktsätze in New York für die nächsten fünf Tage eine ausserplanmässige Leitzinsreduktion um 25 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent vorweg. Bis Ende Jahr sind sogar vier weitere Zinsschritte im Umfang von jeweils 25 Basispunkte eingepreist. Ganz nach dem Motto: Von einem Extrem ins andere.

Kommen wir nun aber auf erfreulicheres Thema zu sprechen. Meine Schweizer Aktienfavoriten für 2024 konnten im Juli nochmals kräftig an Kurswert zulegen. Per Ende Juli resultiert ein Plus von 18,2 Prozent. Dem steht ein um 12,3 Prozent höherer SPI gegenüber.

Zusammensetzung der Aktienfavoriten per Ende Juli

Titel Anzahl Einstand akt. Wert* Erfolg G/V
Barmittel                 5'848    
Lonza N         24     354,41           14'039 + 5'569 +65,7 %
Roche GS         51     245,24           14'576 + 2'069 +16,5 %
Sandoz N       368       28,15           14'031 + 3'682 +35,6 %
Sika N         42     272,25           11'259 -     229 -   2,0 %
UBS N       332       25,66             8'848 +    331 +  3,9 %
Adecco N       121       29,05             3'610 +    110 +  3,1 %
Baloise N         38     132,73             5'938 +    934 +18,7 %
Cosmo Pharma N         84       54,66             6'289 + 1'681 +36,5 %
Helvetia N         77     116,60           10'129 + 1'127 +12,5 %
Julius Bär N       108       47,18             5'209 +      94 +  1,8 %
Medmix N       351       17,84             4'250 -  2'005 - 32,1 %
Oerlikon N    1'897         3,79             9'384 + 2'190 +30,4 %
SoftwareOne N       540       16,29             9'441 +    652 +  7,4 %
           
Total             122'851   +18,2 %

* Schlusskurse vom 31. Juli 2024

An dieser Stelle sei aber erwähnt, dass der Börsenrücksetzer der letzten Tage auch bei meinen Aktienfavoriten tiefe Spuren in der Kursentwicklung hinterlassen hat – immer im Wissen, dass der SPI satte sieben Prozent tiefer notiert als noch vor wenigen Tagen.

Unter den Verlierern der letzten Tage waren unter anderem die Genussscheine von Roche zu finden. Das wiederum lässt erahnen, dass die Kurserholung der vergangenen Wochen wohl etwas zu weit ging. Noch muss die Pharma- und Diagnostikgruppe aus Basel den Beweis antreten, die Abnehmpille CT-996 schon im Laufe des Jahres 2028 auf den Markt bringen zu können. Nichts Geringeres liess nämlich Firmenchef Thomas Schinecker kürzlich gegenüber den Journalisten der Financial Times durchblicken.

Momentan steht CT-996 noch in der Zulassungsphase 1. Den mir vorliegenden Informationen zufolge sollten die Phase-2-Studien irgendwann im Frühling 2026 abgeschlossen und der Wirkstoff ab dann in die Zulassungsphase 3 übergehen. Interessant erscheint mir auch, dass Roche beim Nebenwirkungsprofil noch nicht wirklich konkret wird. Angesichts des intensiven Wettbewerbs und der vielen neuartigen sich in der Entwicklung befindlichen Medikamente dürfte das Nebenwirkungsprofil von zentraler Bedeutung sein und über kommerziellen Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Das Halbjahresergebnis und die überraschende Erhöhung der diesjährigen Gewinnvorgaben kommentierte ich kürzlich mit folgenden Worten:

Zugegeben: Über die Ergebnisqualität kann man sich im Guten streiten. So hält etwa der für die Basler Kantonalbank tätige Analyst Elmar Sieber in einem Kommentar an seine Anlagekundschaft fest, dass weder das starke Abschneiden Roches in der ersten Jahreshälfte, noch die Erhöhung der diesjährigen Gewinnvorgaben darüber hinwegtäuschen dürfen, dass die zuletzt gute Entwicklung nicht nur auf den Erfolg neuer Produkte, sondern eben auch auf einen geringer als erwarteten Umsatzschwund bei älteren Produkten zurückzuführen ist.

...und weiter...

Allerdings war der Absatz mit dem Augenmittel Vabysmo auch im zweiten Quartal einmal mehr ein Lichtblick. Und auch jener mit dem MS-Medikament Ocrevus oder dem Blutermittel Hemlibra weiss zu überzeugen. Zudem nimmt das Diagnostikgeschäft wieder Fahrt auf, nachdem der Wegbruch der Pandemieumsätze endlich ausgestanden ist.

Mein persönliches Interesse gilt nun dem diesjährigen Investorentag von Ende September. Ob an diesem Tag wirklich mit dem "grossen Wurf" gerechnet werden darf, wage ich jedoch zu bezweifeln.

Ebenfalls auf eine überzeugende erste Jahreshälfte blickt Sika zurück. Dem Bauchemiehersteller war es sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn (EBITDA) möglich, selbst die kühnsten Analystenerwartungen zu übertreffen. An den diesjährigen Finanzzielen und an den Mittelfristzielen hält das Unternehmen indes fest.

Selbst der bisher eher kritische Stifel-Chefanalyst Christian Arnold stufte die Aktien im Anschluss an die erfreuliche Ergebnisveröffentlichung mit einem Kursziel von 270 (zuvor 255) Franken von "Hold" auf "Buy" herauf. Wie bankeigene Erhebungen zeigen, blieb das organische Umsatzwachstum bei Sika nie länger als zwei Jahre in Folge unter dem langfristigen Durchschnittswert von 6 Prozent zurück.

Mit seinem Geschäftsmodell hat der Bauchemiehersteller in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, dass er sich selbst in einem schwierigen Branchenumfeld behaupten kann. Angesichts der rückläufigen europäischen Baukonjunktur wird er diesen Beweis vermutlich einmal mehr antreten müssen.

Weiterhin enttäuschend entwickeln sich die Aktien von Medmix. Mit einem Minus von knapp 42 Prozent zählt die ehemalige Sulzer-Tochter zu den diesjährigen Schweizer Börsenschlusslichtern. Der Turnaround lässt auf sich warten und die Anlegerinnen und Anleger scheinen die Geduld mit dem Unternehmen verloren zu haben – wobei der enge Markt nicht gerade hilfreich ist. Das Gute ist: Meist erweist sich der enge Markt auf beide Seiten als "Brandbeschleuniger".

Harren wir deshalb mal der Dinge, die da kommen mögen...

Transaktionen Aktienfavoriten 2024

Datum Titel   Anzahl Kurs   Total
04.01.2024 Holcim N Verkauf 1'512     64,96 Franken   9'822+
04.01.2024 Sika N Verkauf       8   259,99 Franken      208+
04.01.2024 Roche GS Verkauf       2   252,34 Franken      429+
04.01.2024 Zurich IG N Verkauf     14   443,67 Franken   6'344+
04.01.2024 Partners Group N Verkauf     11 1'155,95 Franken 12'600+
04.01.2024 Novartis N Verkauf   118     88,13 Franken 10'417+
04.01.2024 Comet N Verkauf     23   253,99 Franken   5'842+
04.01.2024 Cosmo N Kauf     95     54,38 Franken   5'139-
04.01.2024 UBS N Kauf   158     25,23 Franken   3'986-
04.01.2024 Helvetia N Kauf       3   117,11 Franken      386-
04.01.2024 Julius Bär N Kauf     11     47,10 Franken   5'134-
04.01.2024 Medmix N Kauf     62     18,60 Franken   1'157-
04.01.2024 Baloise N Kauf     39   132,51 Franken   5'141-
04.01.2024 SoftwareOne N Kauf   505     16,26 Franken   8'218-
04.01.2024 Oerlikon N Kauf   381       3,74 Franken   1'426-
04.01.2024 Sandoz N Kauf   365     28,13 Franken 10'273-
04.01.2024 Lonza N Kauf     10   352,36 Franken  3'524-
14.03.2024 Roche GS Kauf       1   233,50 Franken     234-
25.03.2024 Oerlikon N Kauf     72       3,96 Franken     286-
28.03.2024 Sika N Kauf       1   264,70 Franken     265-
15.04.2024 Julius Bär N Kauf       4     49,65 Franken     184-
22.04.2024 SoftwareOne N Kauf     11     16,30 Franken     183-
26.04.2024 Medmix N Kauf       6     15,26 Franken       90-
30.04.2024 Baloise N Kauf       1  138,90 Franken     194-
30.04.2024 UBS N Kauf       5    24,52 Franken     132-
03.05.2024 Sandoz N Kauf       4    30,60 Franken     107-
28.05.2024 Helvetia N Kauf       2  122,90 Franken     283-
01.07.2024 Lonza N Verkauf       6  489,03 Franken  2'690+  
01.07.2024 Sika N Kauf       2  255,91 Franken     614-
01.07.2024 Helvetia N Kauf       5  123,09 Franken     578-
01.07.2024 Sandoz N Verkauf       1    32,50 Franken       36-
01.07.2024 Baloise N Verkauf       3  158,52 Franken     396+
01.07.2024 Cosmo N Verkauf     12    70,53 Franken     832+
01.07.2024 Julius Bär N Verkauf       4    51,23 Franken     220+
01.07.2024 Oerlikon N Verkauf   372      4,89 Franken     182+
01.07.2024 Roche GS Kauf     10  249,91 Franken  2'299-
01.07.2024 UBS N Kauf       1    26,98 Franken       22-
01.07.2024 Medmix N Kauf     69    13,75 Franken     945-
01.07.2024 SoftwareOne N Kauf     23    16,97 Franken     389-
09.07.2024 Adecco N Kauf   121    29,05 Franken  3'501-
10.07.2024 Cosmo N Kauf       2    69,00 Franken     110-


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Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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8 Kommentare

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holger

Der Autor sucht mit seiner Aussage "Das Nachsehen haben einmal mehr die Kleinanleger" vermutlich die Menschen von direkten Aktienengagements zugunsten von für die Finanzindustrie profitablen Fonds abzuhalten.

Sachlich gesehen befinden sich etwa 80% der Aktien weltweit in den Händen institutioneller Anleger. Weitere > 10% befinden sich in den Händen von Firmengründern, Managern und Erben. Lediglich wenige % der Aktien befinden sich in den Händen von privaten Anlegern.

Insofern ist es sehr wahrscheinlich dass die institutionellen Anleger auch den grössten Teil des Verlustes getragen haben.

Für Privatanleger ist es durchaus möglich die Fonds zu schlagen da diese aufgrund der hohen Kosten die die Anleger zu tragen haben im Nachteil sind.

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peter+ern

Guten Morgen Mr. CI, es freut mich, dass es Ihnen wieder gut geht.
Aktienmärkte: Eine gefährliche «Casino-Mentalität» greift um sich. Das Nachsehen haben übrigens einmal mehr die Kleinanleger. Sie werden an die Wand gespielt. Zu Ihren Aussagen. War das "Börselen" nicht schon immer, vor allem für die ganz grossen Players ein Casino. Wenn ich die Ansichten von dieser Frau K.W. aus Amerika lese, bekomme ich "goose-pimples". Es ist sicher auch Ehrens wert, dass Sie sich so sorgen machen um uns "Kleinanleger". Ich denke allerdings dass die meisten Kleinanleger schon wissen worauf sie sich bei der Börse einlassen. Ich finde die Aktien-Börse etwas vom fairsten und anständigsten in der Finanzindustrie. Hier ein Verkäufer, dort ein Käufer und dazwischen die Börsen die für Gerechtigkeit und Anstand sorgen. Ueber die "Grossen" und die Grossbanken habe ich meine Meinung schon lange gemacht, und ich musste diese bis heute nicht ändern. Ich Börsele seit vielen Jahren, noch zu Zeiten wo man zum Kaufen und Verkaufen eine Bank anrufen musste, weil es diese modernen Computer noch gar nicht gab. Nun werden Sie sich fragen, ob ich denn nicht auch schon "steinreich" geworden bin, nach so vielen Jahren. Nein, ich bin in der Tat nicht steinreich geworden, aber es ist mir immer gut gegangen, auch nach allen "Börsen-Stürzen". Es sind sicher nicht wir kleinen Anleger von erspartem Geld, die das Auf und Ab an der Börse bestimmen, wir können höchstens einen kühlen Kopf und Ruhe bewahren. Obwohl ich nicht steinreich geworden bin, schätzt mich meine Bank sehr, wegen der soliden Trades die ich in Auftrag gebe. Für mich ist und war Aktien-Sparen immer das allerbeste "Sparen". Aber ich musste es abverdienen. Seit ich nicht mehr so jung bin, und nicht mehr in der Schweiz lebe, habe ich nur noch CH-Aktien, SMI und SPI - Firmen in meinem Depot. Mit der AHV und den Dividenden / trotz der Verreichnungssteuer, kann ich sehr gut leben, nicht in der Schweiz, aber in Südostasien. Wohneigentum hätte ich mir in der Schweiz nie leisten können, hier lebe ich in meiner eigenen Wohnung mit einer Lebensqualität die ich in der Schweiz nie hätte. Das alles kann ich mir nur leisten, weil ich als Kleinanleger viel Zeit ins Börsengeschehen investieren musste. Dabei hatte ich auch Glück und geriet nie in Panik. Sehr geerhter Herr CI, Kleinanleger die nicht gewillt sind, sich mit dem Thema eingehend zu befassen, sollte es besser bleiben lassen und ihr Geld einem seriösen Berater überlassen. Der gibt dann jedes Jahr Verlust oder Gewinn bekannt. Es ist sehr nett, dass Sie sich so ernsthaft und anständig um uns Kleinanleger kümmern, aber so schlimm ist es auch wieder nicht. Ohne Fleiss, kein Preis, auch beim "Börselen" nicht. ich wünsche noch einen schönen Tag.

cash_insider

Lieber Herr Ern
Vielen Dank für diese Zeilen. Selbstverständlich ist jeder seines eigenen Glückes Schmied - das gilt auch für Börsengeschäfte. Auch ich musste zum Beginn meiner "Börsenkarriere" als Lehrling der damaligen Schweizerischen Kreditanstalt erst einmal "Lehrgeld" zahlen. Damals war die SOFFEX (heutige EUREX) gerade neu.
Was mich ein bisschen nervt ist, dass mächtige ausländische Grossinvestoren auch bei uns in der Schweiz die "Lokalprominenz" regelrecht an die Wand spielt. Diese Grossinvestoren sind allen anderen meist einen kleinen aber entscheidenden Schritt voraus. Nicht selten haben dann gerade die Kleinanleger das Nachsehen. Umso mehr sehe ich mich ein bisschen in der Pflicht, unsere Leserinnen und Leser mit Informationen zu versorgen, die man so sonst nirgends lesen kann.
Wir teilen an der Börse übrigens dasselbe Schicksal. Auch ich bin nach drei Jahrzehnten an der Börse nicht reich geworden. Meine Familie und ich haben über all die Jahre aber ein bisschen etwas angespart und dieses langfristig in Aktien investiert. Ausserdem halten wir daneben noch ein bisschen "Beton-Gold".
Herzliche Grüsse und weiterhin viel Erfolg an der Börse, der cash Insider.

roman

Absolut mit Ihnen einverstanden, die Mär von den angeblich smarteren Grossanlegern glaube ich schon lange nicht mehr

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thebigshort

Also Türme bauen können sie bei Roche.....
Es wird aber Zeit, dass bei Roche die Kostensenkungsmassnahmen und Abbauprogramme beschleunigt werden.
Nicht dass noch ein dritter Turm hochgezogen wird....

cash_insider

Wie bei den Hochkulturen, so auch in der Unternehmenswelt - je höher die Türme, desto näher ist man dem Zenith...?! Ich weiss nicht, ob Kostensenkungsmassnahmen (insbesondere in der F&E) dann nicht zu sehr in Richtung "sich-tot-sparen" geht.

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swisspokemon

Oje, jetzt sind die Kleinanleger wieder die Dummen? Das liest sich zwar reisserisch, entbehrt aber jeder langfristigen Anlage-Logik. Nur wer sich 10 Jahre oder mehr Zeit gibt, sollte Aktien kaufen und halten. Alles andere ist spekulativ und gründet oft in einer masslosen Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten. Der SPI schneidet in mehr Jahren besser ab, als das erwähnte Zertifikat.

Wer jetzt kauft statt vor einer Woche hat ein paar %-Punkte mehr Performance Überschüssige Liquidität habe ich vorgestern und heute angelegt und mein Depot weiter abgerundet. Hätte ich noch zuwarten sollen? Das weiss leider NIEMAND.

zelmart

Völlig einverstanden. Wer viel Zeit hat und breit im Markt investiert bleibt, wird sich freuen. Habe auch zugekauft, nicht Einzelaktien, sondern breit gestreute, weltweite ETF. So wird das Insolvenzrisiko eines einzelnen Unternehmens marginalisiert. Niemand weiss, was die Zukunft bringt. Auch die Hedgefonds nicht.

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