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Zwischenbilanz September

cash Insider: Schweizer Aktienfavoriten mit einem unerwarteten Neuzugang

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Der cash Insider nimmt bei seinen Schweizer Aktienfavoriten zum Quartalsende hin Anpassungen vor und zieht eine erfreuliche Zwischenbilanz. Ein Titel steigt neu in die Auswahl auf.

08.10.2024   11:58
Von cash Insider
Das Hauptquartier von Nestlé in Vevey.

Das Hauptquartier von Nestlé in Vevey.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Auch in diesem Jahr machte der September seinem Ruf als launischster Börsenmonat wieder einmal alle Ehre. Nur dem beherzten Eingreifen der amerikanischen Notenbank mit einer 50 Basispunkte schweren Leitzinsreduktion dürfte es zu verdanken sein, dass auch der Schweizer Aktienmarkt kurz vor Quartalsende noch Boden gutmachen konnte.

Nichtsdestotrotz weist die September-Bilanz beim Swiss Performance Index (SPI) negative Vorzeichen auf, errechnet sich seit Jahresbeginn doch nur noch ein Plus von 11,4 Prozent. Mit einem Plus von 14,7 Prozent seit Januar hielten sich meine Schweizer Aktienfavoriten für 2024 insgesamt etwas besser.

Darüber, wie es für die Aktienmärkte von hier aus nun weitergeht, ist man sich in Börsenkreisen für einmal überraschend einig: Die Zentralbanken werden ihre Leitzinsen weiter senken und für steigende Aktienkurse sorgen. Gerade von der amerikanischen Notenbank erwarten die Ökonomen im weiteren Jahresverlauf nochmals zwei Zinsschritte im Umfang von jeweils 25 Basispunkten.

Wie ich einem Strategiepapier aus der Feder von UBS-Chefdenker Andrew Garthwaite (ex Credit Suisse London) entnehme, legten die Aktienkurse in früheren Zinszyklen in den acht Monaten nach der ersten Leitzinsreduktion durch die amerikanische Notenbank durchschnittlich um 20 Prozent zu. Grundvoraussetzung hierfür ist allerdings, dass die dortige Wirtschaft nicht in eine Rezession verfällt.

Bilanz der Aktienfavoriten der letzten Jahre

Jahr Aktienfavoriten** SPI
2013 +40,1 % +23,9 %
2014 +11,4 % +15,2 %
2015 +  4,1 % +  2,4 %
2016 -   3,7 % -   1,7 %
2017 +23,6 % +20,1 %
2018 - 19,1 % -   8,8 %
2019 +25,4 % +30,6 %
2020 +  9,8 % +  3,1 %
2021 +10,0 % +23,4 %
2022 - 17,2 % - 16,5 %
2023 +  3,9 % +  6,0 %
2024* +14,7 % +11,4 %

* Schlusskurse vom 30. September 2024
** Entwicklung vor anfallenden Kosten

Folglich sehen der bekannte Stratege und seine Mitautoren den Weltaktienindex von MSCI bis Ende 2025 mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent um sechs Prozent steigen. Die Wahrscheinlichkeit eines Anstiegs um mehr als 20 Prozent beziffern sie auf 25 Prozent, genauso wie die Wahrscheinlichkeit eines Rückschlags um 10 Prozent oder mehr.

So weit, so gut – würde sich die Aktienmarktentwicklung der letzten Monate nicht grundlegend von jener in den Monaten vor dem ersten Zinsschritt durch die amerikanische Notenbank früherer Zinszyklen unterscheiden. Es ist, als hätten die Finanzmarktakteure sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen so etwas wie «Front-Running» betrieben. Mit anderen Worten: Nicht nur die Anleihen- auch die Aktienkurse nehmen bereits heute viele weitere Leitzinsreduktionen vorweg.

Hinzu kommt die ungebändigte Hoffnung auf fiskalpolitische Lockerungsmassnahmen in China – sprich: auf ein üppiges Wirtschaftspaket der Regierung in Peking. Erst gestern Montag warnte die dortige Chefkorrespondentin des renommierten Wall Street Journals vor übertriebenen Erwartungen.

Deshalb bin ich mir da nicht so sicher, ob ich den überwältigenden Optimismus der Banken und ihrer Aktienstrategen blindlings teilen will. Vielmehr habe ich meine Schweizer Aktienfavoriten für 2024 rund ums Quartalsende herum etwas defensiver ausgerichtet.

Zusammensetzung der Aktienfavoriten per Anfang Oktober

Titel Anzahl Einstand akt. Wert* Erfolg G/V
Barmittel                 7'254    
Lonza N         22     354,41           11'897 + 4'029 +51,2 %
Nestlé N       700       85,10             5'957 +       0 +  0,0 %
Roche GS         44     245,24           11'933 + 1'118 +10,3 %
Sandoz N       338       28,15           11'921 + 2'407 +25,3 %
Sika N         30     272,25             8'338 +    225 +  2,8 %
UBS N       366       25,70             9'537 +    128 +  1,4 %
Adecco N       124       29,04             3'610 -       32 -   0,9 %
Baloise N         35     132,73             5'955 + 1'376 +30,0 %
Cosmo Pharma N         79       54,66             5'959 + 1'630 +37,7 %
Helvetia N         65     116,60           10'368 + 1'367 +15,2 %
Julius Bär N       117       47,46             5'960 +    403 +  7,2 %
Medmix N       351       17,84             3'514 -  2'742 - 43,8 %
Oerlikon N    1'830         3,79             8'345 + 1'409 +20,3 %
SoftwareOne N       639       16,08             9'537 -     735 -   7,2 %
           
Total             120'085   +14,7 %

* Schlusskurse vom 30. September 2024

Neu in die Auswahl schafft es das Schwergewicht Nestlé – wenn vorerst auch nur mit einer Anfangsgewichtung von 5 Prozent. Zugegeben: Mit einer raschen Belebung des Aktienkurses ist beim Nahrungsmittelhersteller aus Vevey wohl nicht zu rechnen.

Dennoch sehe ich gewisse Parallelen zwischen dem momentanen Kurs- und Stimmungstief bei diesen Valoren und jenem bei den Genussscheinen von Roche von Ende April. Genauso wie es damals Herunterstufungen für die Valoren der Pharma- und Diagnostikgruppe aus Basel hagelte, hagelt es nun solche für die Aktien von Nestlé.

Die Valoren kosten in etwa wieder soviel wie unmittelbar vor dem Wechsel von Mark Schneider an die Spitze des Nahrungsmittelherstellers. Es ist fast, als hätte es die Ära Schneider mit ihrer Neuausrichtung des Portfolios und ihren milliardenschweren Aktienrückkäufen nie gegeben. Etwas besser präsentiert sich die Kursbilanz nur, wenn man auch noch die Dividenden aufrechnet.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass ausländische Finanzinvestoren auf Nestlé aufmerksam werden. Es ist, als wäre es gestern gewesen, als sich der amerikanische Milliardär Dan Loeb mit seinem Investmentvehikel Third Point bei den Waadtländern einnistete...

Die latente Unzufriedenheit über die Kursentwicklung der letzten Jahre bietet oppositionellen Finanzinvestoren einen geradezu idealen Nährboden, um andere Mitaktionärinnen und Mitaktionäre für ihre Pläne gewinnen zu können. Interesse wecken könnte vor allem das umgerechnet rund 40 Milliarden Franken schwere L'Oréal-Paket.

An dieser Stelle sei jedoch erwähnt, dass der französische Kosmetikhersteller in den letzten Jahren deutlich mehr Aktionärswerte als sein Grossaktionär aus der Westschweiz geschaffen hat. Ob eine weitere Beteiligungsreduktion zu Gunsten eines Aktienrückkaufprogramms da auch wirklich Sinn machen würde...?

Wertvolle Anhaltspunkte erhoffe ich mir von den diesjährigen Investorentagen vom 19. und 20. November. An diesem Tag dürfte der neue Nestlé-Chef Laurent Freixe der Öffentlichkeit seine Pläne fürs Unternehmen vorstellen. Die Angst ist übrigens gross, dass der Nahrungsmittelhersteller bei dieser Gelegenheit seine Margenvorgaben kassiert. Deshalb vermutlich auch die Kursschwäche der letzten Tage und Wochen. Kommt es zu einem «Sell the Rumors – Buy the News»?

Zum «Pharma Day 2024» lud während meinen Ferien auch Roche – und zwar nach London. An diesem Tag drehte sich erwartungsgemäss alles um die Forschungs- und Entwicklungspipeline des Pharma-Urgesteins aus Basel.

Die Schlüsselbotschaft von Firmenchef Thomas Schinecker und seinen Geschäftsleitungskollegen: Es tut sich was am Rheinknie. Die Produktivität in der Forschung und Entwicklung soll gesteigert werden. Da frage ich mich doch: Weshalb nicht gleich so?

Wie der für die Bank of America tätige Pharmaanalyst Sachin Jain schreibt, verfügen nicht weniger als sieben Wirkstoffe über ein jährliches Umsatzpotenzial von mehr als drei Milliarden Dollar. Nach mehreren Übergangsjahren in Folge rechnet der Experte auf Jahre hinaus mit einem positiven Umsatz- und Gewinnwachstum. Er fühlt sich daher in seiner Kaufempfehlung sowie im Kursziel von 340 Franken bestätigt.

Dennoch erwies sich der «Pharma Day 2024» nicht als der erhoffte Kurstreiber für die Roche-Valoren. Vermutlich reagierte die Börse auch deshalb unterkühlt auf die Neuigkeiten, weil in der Forschung und Entwicklung noch immer viel Arbeit auf Schinecker und seine Geschäftsleitungskollegen wartet.

Transaktionen Aktienfavoriten 2024

Datum Titel   Anzahl Kurs   Total
04.01.2024 Holcim N Verkauf 1'512     64,96 Franken   9'822+
04.01.2024 Sika N Verkauf       8   259,99 Franken      208+
04.01.2024 Roche GS Verkauf       2   252,34 Franken      429+
04.01.2024 Zurich IG N Verkauf     14   443,67 Franken   6'344+
04.01.2024 Partners Group N Verkauf     11 1'155,95 Franken 12'600+
04.01.2024 Novartis N Verkauf   118     88,13 Franken 10'417+
04.01.2024 Comet N Verkauf     23   253,99 Franken   5'842+
04.01.2024 Cosmo N Kauf     95     54,38 Franken   5'139-
04.01.2024 UBS N Kauf   158     25,23 Franken   3'986-
04.01.2024 Helvetia N Kauf       3   117,11 Franken      386-
04.01.2024 Julius Bär N Kauf     11     47,10 Franken   5'134-
04.01.2024 Medmix N Kauf     62     18,60 Franken   1'157-
04.01.2024 Baloise N Kauf     39   132,51 Franken   5'141-
04.01.2024 SoftwareOne N Kauf   505     16,26 Franken   8'218-
04.01.2024 Oerlikon N Kauf   381       3,74 Franken   1'426-
04.01.2024 Sandoz N Kauf   365     28,13 Franken 10'273-
04.01.2024 Lonza N Kauf     10   352,36 Franken  3'524-
14.03.2024 Roche GS Kauf       1   233,50 Franken     234-
25.03.2024 Oerlikon N Kauf     72       3,96 Franken     286-
28.03.2024 Sika N Kauf       1   264,70 Franken     265-
15.04.2024 Julius Bär N Kauf       4     49,65 Franken     184-
22.04.2024 SoftwareOne N Kauf     11     16,30 Franken     183-
26.04.2024 Medmix N Kauf       6     15,26 Franken       90-
30.04.2024 Baloise N Kauf       1  138,90 Franken     194-
30.04.2024 UBS N Kauf       5    24,52 Franken     132-
03.05.2024 Sandoz N Kauf       4    30,60 Franken     107-
28.05.2024 Helvetia N Kauf       2  122,90 Franken     283-
01.07.2024 Lonza N Verkauf       6  489,03 Franken  2'690+  
01.07.2024 Sika N Kauf       2  255,91 Franken     614-
01.07.2024 Helvetia N Kauf       5  123,09 Franken     578-
01.07.2024 Sandoz N Verkauf       1    32,50 Franken       36-
01.07.2024 Baloise N Verkauf       3  158,52 Franken     396+
01.07.2024 Cosmo N Verkauf     12    70,53 Franken     832+
01.07.2024 Julius Bär N Verkauf       4    51,23 Franken     220+
01.07.2024 Oerlikon N Verkauf   372      4,89 Franken     182+
01.07.2024 Roche GS Kauf     10  249,91 Franken  2'299-
01.07.2024 UBS N Kauf       1    26,98 Franken       22-
01.07.2024 Medmix N Kauf     69    13,75 Franken     945-
01.07.2024 SoftwareOne N Kauf     23    16,97 Franken     389-
09.07.2024 Adecco N Kauf   121    29,05 Franken  3'501-
10.07.2024 Cosmo N Kauf       2    69,00 Franken     110-
30.09.2024 Sika N Verkauf     12  279,81 Franken  3'470+
30.09.2024 Sandoz N Verkauf     30    35,27 Franken  1'044+
30.09.2024 Oerlikon N Verkauf     67      4,56 Franken     306+
30.09.2024 Roche GS Verkauf       7  270,60 Franken  1'867+
30.09.2024 Lonza N Verkauf       2  535,89 Franken     911+
30.09.2024 Helvetia N Verkauf     12  146,19 Franken  1'754+
30.09.2024 Baloise N Verkauf       3  172,60 Franken     552+
30.09.2024 Cosmo N Verkauf       5    75,24 Franken     384+
30.09.2024 UBS N Kauf     34    26,05 Franken     891-
30.09.2024 SoftwareOne N Kauf     99    14,93 Franken  1'483-
30.09.2024 Julius Bär N Kauf       9    50,90 Franken     443-
30.09.2024 Adecco N Kauf       4    28,78 Franken     109-
30.09.2024 Nestlé N Kauf     70    85,10 Franken  5'957-


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Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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5 Kommentare

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barolo

Ich teile die Meinung, dass die Situation bei Nestle derjenigen bei Roche entspricht. Mit einem Warrant, 1 Jahr Laufzeit, wird man gutes Geld verdienen. Dies sodann auch bei Roche, gut konsolidiert um 260, jetzt bereit gegen 280 oder darüber zu ziehen.

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falera

Was die Roche-Führung jeweils so hoffnungsfroh von sich gibt, das widerspricht meistens der Realität.
Deshalb nehmen das die Anleger kaum mehr zur Kenntnis.
Da helfen nur konkrete neue Facts und nicht die gewohnten Strategie-Sprüche.
Bei Nestlé ist mehr Vertrauen in die Führung da.

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plutos

Nestlé jetzt schon ins Depot zu nehmen, könnte zu früh sein. Den Grundgedanken verstehe ich, aber, wie cashinsider schreibt, es kann dauern. Daher ist eine längere Seitwärtsbewegung nicht unwahrscheinlich, während dessen man eigentlich nicht zwingend Kapital in Nestlé blockiert haben muss sondern zwischenzeitlich noch anderswo Geld verdienen lassen könnte. Zusammen mit Adecco könnte das eine richtig lange long position werden. Nimmt mich wunder, was da dann annualisiert unter dem Strich rauskommt. Nehmen wir an, Nestlé braucht 3 Jahre um 105.- zu erreichen. Das wären dann absolut +20 CHF/+24% (bei Kauf bei 85.-). Annualisiert sind das dann rund 8% und damit im langfristigen Marktmittel. Dann wäre aber ein Investment in den SMI sinnvoller, denn der liefert diese Rendite bei geringerem Risiko. Kurzum: Nestlé muss den Markt schlagen, um aus der Risiko-Rendite-Betrachtung ein lukratives Investment zu sein. Sprich, Nestlé muss einen höheren Kurs in der gleichen Zeit oder den gleichen Kurs in kürzerer Zeit erreichen. Darum mein Punkt, dass man möglicherweise auch später in Nestlé einsteigen könnte, was die annualisierte Rendite verbesserte.

unknown

Ich finde Ihre Argumentation interessant, vielen Dank. Ich finde es nur schwierig einen perfekten Einstiegspunkt zu erwischen. Meine Devise sind Teilkäufe. Habe gerade heute wieder ein wenig Nestlé gekauft (auch unter der Berücksichtigung, dass andere SMI Titel dieses Jahr bereits sehr guten gelaufen sind und dort teilweise gewisse Gewinne realisiert habe). Oft ist es ja so, dass gewisse Titel übermässig stark abgestraft werden und dann plötzlich kommt ein Kurssprung (siehe Roche oder Lonza dieses Jahr). Wie beurteilen Sie das?

plutos

Den perfekten Einstiegspunkt erwischt man nur mit Glück. Darum finde ich Ihre Taktik des Einstiegs über Teilkäufe sehr sinnvoll, nicht nur wegen des Durchschnittpreiseffektes sondern noch mehr wegen des besser managebaren Risikos (Sie tauschen Zeit gegen Information).

Von der Performance anderer Titel auf Nestlé zu schliessen, finde ich gefährlich, weil die Situation verschiedener Unternehmen nur selten wirklich vergleichbar sind. Bei Nestlé sollte man sich auch nicht durch die 130.- aus der Corona-Zeit täuschen lassen - der Kurs war da nach oben verzerrt. Was wir bei Nestlé jetzt erleben, ist die Normalisierung des Kurses plus das Einpreisen der zwischenzeitlich erkannten strategischen Schwächen.

Die einzig mögliche nachhaltige Erhohlung des Kurses in den kommenden Monaten sehe ich nur dann, wenn der VR eine neue, überzeugende Strategie vorlegt und glaubhaft aufzeigen kann, wie er diese operativ umsetzt. Dass dies bereits an den Investorentagen im November geschehen wird, halte ich für unrealistisch - so entscheidende Strategiearbeit für einen solch grossen Tanker macht man nicht in ein paar Wochen.

Ich bleibe bei Nestlé vorerst weiter an der Seitenlinie und schaue, was die neue Führung im November an Substantiellem liefert. Wenn Nestlé das Ruder herum bekommt, dann ist die Aktie sicher ein sehr gutes Langzeitinvestment.

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