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Die Aktien von AMS Osram kosteten gestern Dienstag in der Spitze 19,15 Franken. Das ist so viel wie seit Juli nicht mehr. Aus dem Handel gingen die Valoren des Sensorenherstellers dann allerdings weit unter den Tageshöchstkursen – als wären die Haussiers ab ihrem Mut selber erschrocken.
Noch gönnen Haussiers und Baissiers einander nichts. Zumindest gefühlt wird seit Tagen um jeden Rappen gestritten. Und das nicht ohne Grund, steht für die Baissiers doch einiges auf dem Spiel. Denn die Aktien notieren am ganz oberen Ende eines über sieben lange Monate entstandenen Seitwärtstrends. Nicht auszudenken, was wäre, sollten die Valoren bei etwas mehr als 19,50 Franken nach oben ausscheren. Der anfängliche Schock über die vorsichtigen Umsatzvorgaben fürs Schlussquartal scheint verdaut.
Das haben sich gerade die Baissiers womöglich anders vorgestellt. Der Beratungsfirma IHS Markit zufolge liefen Ende Oktober noch Wetten im Umfang von 12,3 Prozent aller ausstehenden Aktien gegen AMS Osram. Zugegeben: Bei nicht weniger als drei ausstehenden Wandelanleihen wird sich bestimmt der eine oder andere Gläubiger über den Leerverkauf von Aktien abgesichert haben - im Fachjargon auch "Delta-Hedge" genannt.
Die Kombination aus umfangreichen Wetten gegen die Aktien und der am ganz oberen Ende des seit sieben Monaten andauernden Seitwärtstrends liegenden Kurses ist ein hochexplosives Gemisch.
Was es jetzt noch braucht, ist ein Funken - etwa in Form eines eben erst erschienenen Kommentars aus der Feder von Sébastien Sztabowicz von Kepler Cheuvreux. Darin kürzt der Analyst zwar seine Wachstums- und Margenerwartungen für AMS Osram. Nichtsdestotrotz preist er die Aktien neuerdings mit einem leicht höheren Kursziel von 22 (zuvor 21) Franken zum Kauf an. Sztabowicz wähnt den Sensorenhersteller in einer erfolgreichen Transformationsphase und rechnet alleine schon deshalb auf Jahre hinaus mit steigenden Kursnotierungen.
Ich bin neugierig, ob sich in den nächsten Tagen weitere Berufskollegen des Analysten zu Wort melden und den Aktien den nötigen Schubser für einen Ausbruch nach oben verpassen.
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Die Aktien von Holcim konnten zuletzt Boden gutmachen. Das dürfte auch den bekannten Substanzinvestor Dodge & Cox freuen. Wie aus einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX hervorgeht, haben die Amerikaner wieder auf über 3 Prozent ausgebaut.
Letztmals kaufte sich der Grossaktionär im November 2016 mit gut 3 Prozent beim Zementhersteller aus dem steuergünstigen Zug ein, reduzierten ihr Paket nur wenige Monate später dann aber wieder und bewegten sich seither unter dem Radarschirm der Öffentlichkeit.
Ich wäre nicht überrascht, wenn sich nach Dodge & Cox weitere prominente Substanzinvestoren wieder als Grossaktionäre von Holcim zu erkennen geben würden. Zugegeben: Der Vergleich mit dem amerikanischen Justizministerium in der unrühmlichen Syrien-Affäre könnte zwar einiges kosten, rechnen einige Analysten ja bekanntlich sogar mit einer Zahlung in Milliardenhöhe. Doch an der Gewinnkraft des Unternehmens ändert sich dadurch eigentlich nichts.
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11 auf Basis der nächstjährigen Schätzungen und einer Dividendenrendite in Höhe von gut 4 Prozent passt Holcim gut ins Beuteschema in- und ausländischer Substanzinvestoren. Wie sagte Berkshire-Hathaway-Gründer Warren Buffett einst doch passend: Preis ist, was Du zahlst – Wert ist, was Du bekommst. Werte sind bei Holcim denn auch zweifelsohne vorhanden.
Mal schauen, was uns Firmenchef Jan Jenisch morgen Donnerstag anlässlich des diesjährigen Investorentages so auftischt – und fast noch wichtiger: Wie die Börse darauf reagieren wird.
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