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Kaum eine andere Aktie an der Schweizer Börse unterliegt stärkeren Kursschwankungen als die von Meyer Burger. Vermutlich wird dem Solarzulieferunternehmen aus dem bernischen Gwatt gerade deshalb nachgesagt, ein Spielball der Spekulanten zu sein.

Ein Blick auf die Liste der Aktionäre scheint dies zu bestätigen, gibt sich doch schon seit Jahren das "Wer-ist-wer" der Hedge Fonds Industrie die Klinke in die Hand. Gleichzeitig haben Leerverkäufer noch immer Wetten im Umfang von rund 13 Prozent gegen die einst sehr beliebten Aktien ausstehen. Mehr gibt das Securities-Lending zur Zeit nicht her.

Allerdings haben diese beiden unterschiedlichen Lager ein und dasselbe Problem: Sie alle sind nach dem dramatischen Rückgang der Handelsvolumen in ihren Positionen gefangen.

Am Dienstagvormittag sei ein mehrtägiger Verkaufsauftrag abgeschlossen worden, so berichten mir Händler. Im Zuge des dadurch wegfallenden Abgabedrucks konnten die Aktien von Meyer Burger seither um gut 15 Prozent zulegen - wenn auch von einem sehr tiefen Niveau. Denn noch immer beläuft sich das Minus seit Anfang Jahr auf 35 Prozent.

Erst vor wenigen Wochen meldete das Unternehmen einen neuen Auftrag aus Asien über 18 Millionen Franken. Noch vor wenigen Jahren wäre dieses Auftragsvolumen keine Medienmitteilung wert gewesen. Heute aber schon, entsprechen die 18 Millionen Franken doch 3 Prozent des von Analysten für dieses Jahr prognostizierten Umsatzes. Das macht diesen Auftrag zu mehr als nur einem Apropos.

Bleibt aus Sicht der Mitarbeiter von Meyer Burger zu hoffen, dass sich die Auftragslage möglichst rasch verbessert und so das Überleben des Unternehmens sichert.

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Als der für Kepler Cheuvreux tätige Bankenanalyst die Aktien der UBS Mitte März auf die "Least Preferred List" setzte, ging ein Raunen durch den hiesigen Berufshandel. Anleger sollten einen grossen Bogen um die Papiere der grösseren der beiden Schweizer Grossbanken machen, so liess der Experte damals durchblicken.

Nun werden die Aktien wieder von der "Least Preferred List" gestrichen und durch jene der französischen Rivalin BNP Paribas ersetzt. Begründet wird das mit den zuletzt zu stark zurückgenommenen Erwartungen für das erste Quartal. Mit anderen Worten: Der Analyst glaubt nicht, dass die UBS wie von anderen Berufskollegen erwartet einen Gewinneinbruch von mehr als 60 Prozent eingefahren hat.

Unter dem Strich erweist sich die Empfehlung von Mitte März übrigens als ein Nullsummenspiel, liegt der Kurs doch mehr oder weniger auf dem Stand von damals. Gut fuhren Anleger hingegen mit den in die "Most Preferred List" aufgenommenen Aktien der Partners Group. Im Zuge eines besser als erwarteten Jahresergebnisses legten diese um gut 6 Prozent zu.

Wie der Zahlenkranz der UBS für das erste Quartal auch immer ausfallen wird - im Vorfeld davon auf die Aktien aufzuspringen bleibt höchst spekulativ.

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Vorbörslich wurden die Aktien von Swiss Re noch mit Kursgewinnen für das Quartalsergebnis belohnt. Auf den ersten Blick übertraf der Rückversicherungskonzern aus Zürich die Analystenerwartungen denn auch um stolze 30 Prozent.

Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail. Für mächtig Gesprächsstoff sorgen vor allem die Nachreservierungen im Sachrückversicherungsgeschäft. Obschon in den vergangenen Wochen an der Börse auf die Möglichkeit solcher Kosten hingewiesen wurde, staunt man in Analystenkreisen heute nicht schlecht.

Einige Marktakteure dürften allerdings eine böse Vorahnung gehabt haben. Nur so lassen sich die ausserbörslichen Blockverkäufe von gestern Nachmittag in den Aktien von Swiss Re erklären.

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Vergangene Nacht liess der amerikanische Milliardär Carl Icahn eine Bombe platzen. Gegenüber dem Fernsehsender CNBC räumte er ein, dass er seine an Apple gehaltene Beteiligung schon im Februar vollständig verkauft habe. Daraufhin geriet der Aktienkurs des Kultunternehmens abermals ins Rutschen.

Im letzten Jahr wandte sich Icahn mehrfach an die Öffentlichkeit, um seinen Forderungen an Firmenchef Tim Cook Nachdruck zu verleihen. Unvergessen bleibt auch die letzte nach aussen kommunizierte Berechnung für den Unternehmenswert, in welcher der Milliardär auf einen fairen Wert von rund 240 Dollar je Aktie kam.

Mit seinem überraschenden Ausstieg sorgt Icahn für Wasser auf die Mühlen derjenigen, welche Finanzinvestoren wie ihn als "Heuschrecken" beschimpfen. Denn während der Milliardär mit Apple geschätzte 2 Milliarden Dollar verdient hat, sitzen die meisten seiner Trittbrettfahrer wohl noch immer auf ihren Aktien.
 

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