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Die Freude über das Jahresend-Rally hielt nur kurz: Als der Knall der Champagnerkorken vom Silvesterabend noch nicht verstummt war, rollte eine Ausverkaufswelle selten dagewesenen Ausmasses rund um den Globus. Auch unseren Schweizer Aktienmarkt zog sie in Mitleidenschaft und riss diesen innerhalb von gerademal fünf Handelstagen um mehr als 6 Prozent in die Tiefe - ein trauriger Negativrekord.

Dieser lässt gerade bei den alten Börsenfüchsen böse Erinnerungen wachwerden. Fünfzehn Jahre ist es her, als eine schwache erste Januar-Woche das Platzen der Technologieblase ankündigte. In Folge dessen tauchte der Swiss Performance Index zeitweise um 40 Prozent. Nicht viel besser erging es dem Börsenbarometer sieben Jahre später, als es im Zuge der Finanzkrise um 34 Prozent zurückfiel. Bleibt zu hoffen, dass sich die Vergangenheit nicht wiederholt.

Obwohl der Schock nach der Ausverkaufswelle noch immer tief sitzt, ist in Handelskreisen eine Suche nach möglichen Favoriten für die kommenden Wochen und Monaten entbrannt. Erfolg verspricht unter anderem ein an der Leitbörse in New York sehr beliebter Ansatz. Schon seit Jahren lässt sich dort der Dow Jones Industrial Index mit den "Dogs of the Dow" schlagen.

Dabei ist der Begriff "Dog", was ins Deutsche übersetzt "Hund" heisst, eigentlich irreführend, wird er im Börsenjargon doch gerne für die Aktien mit einer schwachen Kursentwicklung verwendet. Diese sind aber nicht zwingend auch jene mit der höchsten Dividendenrendite, welche bei den "Dogs of the Dow" im eigentlichen Sinne im Zentrum stehen.

Da sich mit diesem Ansatz in den letzten Jahren regelmässig viel Geld verdienen liess, habe ich mich bei uns am Schweizer Aktienmarkt auf die Suche nach den "Dogs of the SMI" begeben. Denn nach der Ausverkaufswelle von vergangener Woche rentieren die dividendenstärksten Aktien sogar noch um einiges besser als Ende Dezember.

Auf Basis der Schätzungen für das vergangene Jahr errechnet sich beim Swiss Market Index (SMI) eine durchschnittliche Dividendenrendite von 3,6 Prozent, was angesichts der historisch tiefen Zinsen mehr nur als ein Apropos ist.

In den letzten Jahren zahlte Swiss Re den Aktionären nebst der regulären Ausschüttung jeweils eine Sonderdividende aus. Mittlerweile hat Finanzchef George Quinn das Unternehmen allerdings verlassen. Er galt als treibende Kraft hinter der Sonderdividende. Da sein Nachfolger als Verfechter von Aktienrückkäufen gilt, dürfte der Rückversicherungskonzern schon in wenigen Wochen von der Zurich Insurance Group vom Dividenden-Thron gestossen werden. Dennoch gelten die Aktien von Swiss Re mit einer geschätzten Rendite von 4,7 Prozent zu den "Dogs of the SMI".

Jene der Zurich Insurance Group rentieren nicht weniger als 6,8 Prozent. Nachdem Martin Senn seinen Chefsessel räumen musste, jagt ein Gerücht das nächste. Auch von einer möglichen Dividendenkürzung ist zu hören, was J.P. Morgan heute zu einer Herunterstufung der Aktien von "Neutral" auf "Underweight" und einer gleichzeitigen Reduktion des Kursziels auf 251 (278) Franken bewegt hat.

Auch den Valoren der UBS Group ist ein Platz auf der Liste der "Dogs of the SMI" sicher. Die grössere der beiden Schweizer Grossbanken dürfte den Aktionären für das vergangene Geschäftsjahr 0,75 Franken je Aktie ausschütten, was einer Rendite von 4,3 Prozent entspricht. Angesichts der soliden Eigenkapitalbasis und des nur von einer geringen Kapitalbindung begleiteten Kerngeschäfts ist in Zukunft sogar mit einer noch attraktiveren Dividendenpolitik zu rechnen.

Den Aktien von Swisscom haftet schon seit Jahren der Ruf der Dividendenperle an. Das nicht ohne Grund, so möchte man meinen. Hält der unangefochtene Marktführer unter den Schweizer Mobilfunkanbietern Wort und schüttet er erneut 22 Franken je Aktie aus, beträgt die Dividendenrendite 4,5 Prozent.

Beim Genfer Warenprüfunternehmen SGS errechnet sich immerhin noch eine Dividendenrendite von 3,8 Prozent, was auch diese Aktien zum "Dog of the SMI" macht. Gerade im Geschäft mit Kunden aus dem Bergbau und der Öl- und Gasindustrie muss das Unternehmen auf ein schwieriges Jahr zurückblicken. Dennoch scheint die Dividende in trockenen Tüchern.

Dieser Meinung ist auch die Credit Suisse. In einer Branchenstudie stuft die Grossbank die Papiere heute mit einem 2200 (1800) Franken lautenden 12-Monats-Kursziel von "Neutral" auf "Outperform" hoch.

Eine attraktiv hohe Dividendenrendite ist zwar noch keine Garantie für eine überdurchschnittlich starke Kursentwicklung einer Aktie. Die fünf "Dogs of the SMI" verkörpern jedoch allesamt gefragte Attribute wie eine weitestgehend von der Wirtschaft unabhängige Geschäftsentwicklung, eine solide Bilanz sowie eine hohe Barmittelgenerierung. So falsch dürfte man mit diesen Valoren in den nächsten Wochen und Monaten deshalb wohl nicht liegen.
 

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