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Von wegen besinnliche Adventszeit: Was uns in den nächsten Wochen erwartet, liesse sich wohl am treffendsten mit "monetärem Wahnsinn" umschreiben.
In Übersee wird der Arbeitsmarktbericht für November darüber bestimmen, ob uns die amerikanische Notenbank am 16. Dezember erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise eine Leitzinserhöhung auftischt. Lange zierten sich die Vertreter des Offenmarktausschusses vor dieser schwerwiegenden Entscheidung. Nun scheint es, als würden endlich "Nägel mit Köpfen" gemacht.
Auf dem alten Kontinent ist für die Anleger heuer schon am 3. Dezember Bescherung. Dann nämlich dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) auf Worte endlich Taten folgen lassen. Experten zufolge steht eine weitere Senkung des schon heute negativen Einlagesatzes für Geschäftsbanken genauso zur Debatte wie eine Ausweitung der milliardenschweren Wertpapierkäufe. Vermutlich dehnt die EZB dieses Programm auf Kommunalanleihen aus und läutet damit nicht die Adventszeit, sondern eine neue Ära in der Bedienung von Schulden der öffentlichen Hand mit der Notenpresse ein. Vielleicht geht sie sogar noch einen unverschämten Schritt weiter und beginnt mit dem Kauf von Aktien nach japanischem Vorbild.
Und mittendrin: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) und ihre zuletzt ziemlich festgefahrene Geldpolitik. Wenn die Weihnachtszeit für unsere Währungshüter in diesem Jahr etwas ganz sicher nicht ist, dann ruhig und besinnlich.
In Expertenkreisen wird jedenfalls schon heute eifrig darüber gestritten, ob das Bollwerk der SNB in knapp zwei Wochen nicht doch noch von ausländischen Spekulanten überrannt wird. Die für den 10. Dezember angesetzte Medienkonferenz zur geldpolitischen Lagebeurteilung verspricht jedenfalls spannend zu werden.
Klare Worte findet Ulrich Leuchtmann, seines Zeichens Währungsstratege bei der Commerzbank. Er wähnt die SNB vor dem Begehen eines schwerwiegenden Fehlers, sollte sie mit einer heftigen Abwehrreaktion auf die von der EZB zu erwartenden Massnahmen reagieren. Weniger ist oft mehr - das gilt auch in der Geldpolitik.
Der Experte glaubt nicht, dass die SNB bereit ist, ihre Bilanz über Stützungskäufe beliebig auszuweiten. Werde diese Schmerzgrenze erreicht, hätten die Devisenspekulanten gewonnen, so schreibt Leuchtmann in einem aktuellen Kommentar. Und weiter: Es sei unter diesen Umständen sinnvoller, den Kampf gar nicht erst aufzunehmen, anstatt weitere Verluste einzufahren und das Volksvermögen letztendlich an die Spekulanten zu verteilen.
Für den Währungsstrategen basiert die Schweizer Geldpolitik auf Drohungen und damit auf Worten, nicht aber auf Taten. Mit anderen Worten: Leuchtmann zufolge ist die von der SNB verfolgte Politik bloss "Schall und Rauch".
Aus heutiger Sicht lässt sich nur spekulieren. In zwei Wochen werden wir mehr wissen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Schweizer Währungshüter gegen einen drastischen Befreiungsschlag in Form eines Ausbaus der Negativzinsen bei einer sofortigen Aufhebung sämtlicher Ausnahmeregelungen entscheiden (siehe Kolumne vom 18. November).
Denn eine schleichende Enteignung einheimischer Sparer, die Quasi-Subvention von Schulden der öffentlichen Hand und die Schwächung der Vorsorgewerke kann und darf nicht Ziel der SNB sein - auch wenn es sich dabei um Kollateralschäden handeln sollte.
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In den letzten Wochen ist am Hauptsitz von Sulzer in Winterthur wieder so etwas wie Alltag eingekehrt. Das ist Verwaltungsrat und Geschäftsleitung nach den Turbulenzen vergangener Tage durchaus zu gönnen.
Daran dürfte auch eine gestern an die Schweizer Börse SIX gemachte Offenlegungsmeldung nichts ändern. Der Meldung ist zu entnehmen, dass der norwegische Staatsfonds seine Beteiligung zuletzt wieder auf über 3 Prozent ausgebaut hat.
Das alleine hat eigentlich keine Signalwirkung, halten die Skandinavier doch auch an zahlreichen anderen grossen Schweizer Publikumsgesellschaften vergleichbare Aktienpakete.
Allerdings kursieren um den Beteiligungsausbau bei Sulzer die wildesten Spekulationen. Der norwegische Staatsfonds strebe neuerdings strategische Engagements in der Öl- und Gasindustrie an, so wird mir berichtet.
Diese Spekulationen lassen sich meinerseits bislang nicht erhärten. Auch die bei geringen Handelsaktivitäten in den Aktien von Sulzer lassen erahnen, dass es sich dabei um blosses Positionsgerede einiger Marktakteure handeln dürfte.
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