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Am gestrigen Mittwochnachmittag spielten sich bei Alcon teils dramatische Szenen ab. Allein in den letzten zwei Handelsstunden stürzten die Aktien der einstigen Novartis-Tochter um zwei Franken ab. Folglich resultierte bei Börsenschluss ein sattes Minus von mehr als sieben Prozent. Auch am heutigen Donnerstag bekunden die Papiere sichtlich Mühe, ohne dass seitens des Unternehmens Neuigkeiten vorliegen würden.
Selbst alteingesessene Händler zeigen sich angesichts dieser mysteriösen Kursschwäche ratlos. Dass aus Londoner Quellen von auffälligen Abgaben aus dem amerikanischen Raum zu hören ist, macht die Sache auch nicht viel besser. Wenn mächtige amerikanische Grossinvestoren ihre Finger im Spiel haben, dann verfügen diese nicht selten über wichtige Informationen.
Seit wenigen Tagen stehen die Alcon-Aktien unter Verkaufsdruck (Quelle: www.cash.ch)
Da in den letzten Tagen auch andere Medizinaltechnikaktien wie etwa jene von Straumann unter Verkaufsdruck standen, handelt es sich bei Alcon höchst wahrscheinlich nicht um firmenspezifische Informationen. Vielmehr dürfte einige amerikanische Grossinvestoren angesichts der beklemmenden Nachrichtenlage rund um die Coronavirus-Pandemie wohl eine böse Vorahnung beschleichen. Dass in einigen amerikanischen Grossmetropolen die Intensivstations-Betten wieder knapp werden, verspricht nichts Gutes. Auch nicht für Alcon.
Denn für den Weltmarktführer in der Augenchirurgie zählen die Vereinigten Staaten zu den wichtigsten Absatzmärkten. Fast jeder zweite Umsatz-Dollar wird dort erzielt – allerdings nicht, wenn in amerikanischen Spitälern nicht vordringliche Augenoperationen zurückgestellt werden.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Aktien von Alcon nach dem überraschend soliden Zahlenkranz von Mitte Mai etwas übers Ziel hinausgeschossen sein dürften. Schon damals war eigentlich klar, dass die Folgen der Coronavirus-Pandemie erst im Laufe des zweiten Quartals so richtig auf das Tagesgeschäft durchschlagen würden. Sollte die Situation in den Vereinigten Staaten prekär bleiben, könnte sich diese Durststrecke weiter in die Länge ziehen.
Diese Vermutung lässt auch die kürzliche Ergebnisenttäuschung beim dortigen Rivalen Cooper Companies zu. Letzterer erlitt zwischen Februar und April einen Gewinneinbruch und verfehlte dabei die Erwartungen der Analysten klar. Auffällig ist, dass auch diese Aktien vergangene Nacht in New York unter Verkaufsdruck standen.
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Stadler Rail hat mit übermächtigen Rivalen zu tun. Und das nicht erst, seit sich Alstom für mehrere Milliarden den ähnlich gelagerten Geschäftszweig der kanadischen Bombardier anlachte.
Noch übermächtiger als der dadurch entstehende transatlantische Riese ist die China Railway Construction Corporation, kurz CRCC. Mit weltweit knapp 190'000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von umgerechnet 38 Milliarden Franken gilt dieses Unternehmen zu Recht als weltgrösster Hersteller von Schienenfahrzeugen.
Nun erscheint CRCC auf einer 20 Namen starken Liste der amerikanischen Regierung mit international tätigen Unternehmen aus China, welchen Verbindungen zum dortigen Militär nachgesagt werden. Und wer die Amerikaner kennt, der weiss, dass solche Listen nicht bloss aus Freude an der Sache erstellt werden.
Kursentwicklung der Aktien von Stadler Rail seit dem Börsengang vom April 2019 (Quelle: www.cash.ch)
Zugegeben: Vermutlich dient diese Liste der Regierung in Washington bloss als ein weiteres Druckmittel im Handelsstreit mit Peking. Vielleicht droht dem übermächtigen Rivalen von Stadler Rail aber auch ein Boykott. Daraus liesse sich für den Zughersteller mit Sitz im thurgauischen Bussnang ziemlich sicher Kapital schlagen – umso mehr, als CRCC Ambitionen nachgesagt werden, in Europa Fuss fassen zu wollen.
Unabhängig davon bleibe ich bei meiner früheren Aussage, dass ich Kurse unter 40 Franken als ziemlich attraktiv einstufe.
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