Das ist an den Märkten passiert
...das fünfte Mal, dass diese Zinsdifferenz nach einer längeren Negativphase wieder ins Plus dreht. Stets folgte kurz danach eine wirtschaftliche Rezession, zuletzt in den Jahren 2020, 2008 und 2001. Sind die Akteure an den Aktienmärkten zu sorglos, was die Konjunktur anbetrifft?
New Yorker Börse vor dem Wochenende mit kräftiger Erholung. Kursfeuerwerk bei Nvidia und Co trotz zuletzt stark gestiegener Langfristzinsen. US-Aktienfutures heute früh im asiatischen Handel gut behauptet. Dortige Börsen dennoch uneinheitlich bis schwächer. Nur wenige Ausnahmen. Europa und die Schweiz höher gesehen. Bitcoin kratzt wieder an der Marke von 100'000 $.
SMI vorbörslich flott unterwegs, angeführt von UBS und Richemont. ABB einziger Blue Chip im Minus. Bei den Nebenwerten stehen gefragte Temenos schwachen DocMorris gegenüber.
Diese Aktien schlagen vorbörslich aus
Gewinner:
Temenos +1.2% (Kurszielerhöhung)
Idorsia +1.1%
Verlierer:
DocMorris -1.6% (Kurszielreduktionen)
ABB -0.6% (Verkaufsempfehlungen)
Das sind die heutigen Schlagzeilen, Gerüchte und Kursziele
ABB: Bernstein Société Générale geht auf UNDERPERFORM (Market Perform) bis 45 (46) Fr. Barclays ist für UNDERWEIGHT bis 43 (42) Fr.
DocMorris: HSBC setzt den dicken Rotstift an. Ist neuerdings noch für HOLD bis 20 (40) Fr. Deutsche Bank senkt auf 25 (45) Fr. ebenfalls mit HOLD.
DKSH: Vertieft Partnerschaft mit japanischem Teehersteller Odani Kokufun. Kepler Cheuvreux bleibt für BUY bis 80 Fr.
Evolva: Käufer des Aktienpakets von Nice & Green geben sich zu erkennen. Clearway Capital steigt mit gut 19pc ein und Pegasus Global baut auf 10pc aus.
Komax: UBS Fund Management kauft Aktien zu. Hält neuerdings wieder mehr als 5pc am Automobilzulieferer.
Medacta: Morgan Stanley geht auf OVERWEIGHT (Equal-weight) bis 135 (134) Fr. US-Bank war 2019 eine der Hauptverantwortlichen für den Börsenang.
Nestlé: Royal Bank of Canada verteidigt die zuletzt schwache Aktie mit OUTPERFORM bis 93 Fr. Zählt den Nahrungsmittelmulti aus Vevey neuerdings gar zu den diesjährigen Favoriten.
Santhera: Geht Vertriebsvereinbarung mit Clinigen für Medikament Agamree ein.
Schindler: Deutsche Bank ist für BUY bis 273 (274) Fr.
Swiss Life: Vontobel erhöht auf 770 (764) Fr. mit HOLD. Nimmt nur kleinere Schätzungsanpassungen vor.
Temenos: Barclays ist für EQUAL WEIGHT bis 62 (58) Fr.
UBS: Damalige Credit Suisse habe in den Neunzigerjahren Informationen rund um Bankkonten aus der Nazi-Zeit zurückgehalten, wie eine Untersuchung durch den US-Senat zeigt. Alles bloss Stimmungsmache? Kepler Cheuvreux bleibt für HOLD bis 28.50 Fr.
1 Kommentar
"..das fünfte Mal, dass diese Zinsdifferenz nach einer längeren Negativphase wieder ins Plus dreht. Stets folgte kurz danach eine wirtschaftliche Rezession, zuletzt in den Jahren 2020, 2008 und 2001."
Hier ist die entscheidende Frage, was Ursache und was Wirkung ist. In allen drei Fällen hatten wir zuvor eine massive Überbewertung an den Börsen, die sich weitgehend von den Fundamentaldaten der Realwirtschaft entkoppelt hatten. Oft auch Blase genannt. Das Platzen dieser Blasen hat dann zum Abzug von Risikokapital und dem Suchen von sichereren Anlagen geführt. Dadurch stieg die Nachfrage und die Kurse von festverzinslichen Anlagen. Man kann die Umkehr der Zinskurve daher als implizite Vorwegnahme der Erwartung einer Korrektur der Blase verstehen. Was dann technisch wie eine Rezession aussieht, ist im Prinzip "nur" die Bereinigung der Börsenbewertungen auf Realwirtschaftsnivau. Dies wiederum kann erheblich negative Folgen haben, weil Vermögen vernichtet und damit nicht nur die zur Finanzierung von Investitionen sondern auch zur Finanzierung von Konsum zur Verfügung stehenden Mittel reduziert werden.
Btw, 2020 passt nicht in diese Reihe, weil dort externe Faktoren dominant waren, während 2001 und 2008 von den Finanzmärkten slebst gemacht waren.