Das ist an den Märkten passiert
Die Rede von Fed-Präsident Jerome Powell am Freitag Nachmittag um 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit beim Notenbanker-Treffen in Jackson Hole hat das Potenzial, den Dollar noch deutlicher auf Talfahrt zu schicken. Für Forex-Stratege Chris Turner bei der ING Bank ist klar, dass die Fed künftig den Fokus weg von der Inflation hin zur Entwicklung am Arbeitsmarkt legt - und damit den Dollar schwächen wird. Zeigt sich die US-Wirtschaft weiter weniger robust und kommt es bis Jahresende zu den vier eingepreisten Zinssenkungen, könnte der Greenback bald unter das Jahrestief von 0,8433 Franken fallen. Im September 2011 erreichte der Dollar zum Franken ein Allzeittief von 0,7015 Franken.
US-Börsen vor Powell-Rede zurückhaltend, Nasdaq mit grösseren Gewinnmitnahmen. Tech-Werten Intel (-6,7 Prozent), AMD (-3,9 Prozent) und Nvidia (-3,5 Prozent) zurückgestutzt. SMI vorbörslich halbes Prozent tiefer. Nestlé nach überraschendem Führungswechsel unter Druck, Widerherstellen des Anlegervertrauens könnte Zeit in Anspruch nehmen. Bei den Mid Caps Accelleron mit grösseren Abgaben.
Diese Aktien schlagen vorbörslich aus
Gewinner:
Keine
Verlierer:
Nestlé -2,6 % (CEO-Wechsel), Accelleron -2,1% (Abstufung)
Das sind die heutigen Schlagzeilen, Gerüchte und Kursziele
Luzerner Kantonalbank (LUKB): Geschäftsertrag 319,7 Mio Fr. (VJ 308,1 Mio), Geschäftserfolg 156,3 Mio Fr. (VJ 146,5 Mio). Guidance für das Gesamtjahr bestätigt.
Bucher: UBS senkt auf 411 (445) Fr., bleibt auf «BUY». Aktuelle Weiterentwicklungen und Erträge aus der Erntesaison deuteten auf eine unvorteilhaftere Situation für die Landmaschinensparte Kuhn hin.
Swiss Re: JPMorgan erhöht auf 140 (135) Fr., weiter «OVERWEIGHT». Gewinnschätzung nach Halbjahreszahlen erhöht.
Asmallworld H1: Umsatz 11,7 Mio Fr. (VJ 11,5 Mio), EBITDA 0,9 Mio Fr. (VJ 1,0 Mio). Reingewinn leicht besser.
BKW: Research Partners erhöht erwarteten Gewinn pro Aktie für 2025. Bestätigt Kursziel von 170 Fr., Einstufung bleibt bei «HALTEN».
Swiss Re: RBC erhöht auf 120 (114) Fr., bleibt auf «BUY». Eigenkapitalrendite von 20 Prozent im ersten Halbjahr passe zu den finanziellen Zielen des Unternehmens, stärkt Widerstandsfähigkeit.
Temenos: Anteil von aktivem Investor Petrus Advisor fällt unter 3pct, verliert wohl Interesse.
Gurit: Octavian senkt auf 77 (90) Fr., aber weiter «BUY».
Siegfried: Octavian erhöht auf 1'110 (990) Franken, Rating weiter «KAUFEN».
Accelleron: Kepler Cheuvreux senkt auf Hold (Buy), erhöht aber Kursziel auf 47 von 37 Fr.
3 Kommentare
Sollte der Dollar gegenüber dem Schweizer Franken noch schwächer werden, so würde dies zum gröberen Problem für die exportoriente Schweizer Wirtschaft. Gleichzeitig könnte dies auch dem Tourismus eine massive Umsatzeinbusse verursachen. Es sei denn, die SNB beginnt den Schweizer Franken gegenüber dem Dollar zu schwächen. Die Währung Schweizer Franken ist bereits jetzt viel zu stark gegenüber dem US-Dollar. Die SNB ist gefordert, etwas zu unternehmen!
Die Kaufkraftparität USD/CHF liegt aktuell bei 0.80, d.h. der CHF ist gegenüber dem Dollar bei 0.85 immer noch deutlich überbewertet.
Dass eine weitere Stärkung des Frankens der Exportwirtschaft Probleme bereiten wird, sehe ich kurzfristig auch so, mittel- und langfristig nicht. Man kann einfach nicht alles gleichzeitig haben: Tiefe Inflation, tiefe Zinsen, günstige Importpreise und einen schwachen Franken für den Export.
Seit Monaten besteht in der Schweiz eine tiefe Inflation. Der Schweizer Franken müsste somit nicht noch weiter gestärkt/aufgewertet werden. Die SNB unternimmt aber nicht zur Schwächung der zu starken Währung. Erklären Sie bitte der Exportwirtschaft, den Schweizer Produktionsunternhemen in der Schweiz, den Langfristinvestoren und Privatanlegern - welche Verträge in US-Dollar halten oder US-Aktien in Schweizer Bankdepots führen - ihre obenerwähnte theoretische Kaufkraftparität und die aktuelle Überwertung des Dollars gegenüber dem CHF. Die Realität sieht völlig anders aus und wird der Schweiz Wirtschaft in absehbarer Zeit schaden.