In jungen Jahren haben die meisten wenig Geld. Nichts liegt ferner als der Gedanke, Geld anzulegen. Auch die Vorsorge wird gerne vernachlässigt. Mit einem vernünftigen Konzept kann aber auch mit geringen Beträgen über viele Jahre eine ansehnliche Rendite erzielt werden.

Fondskonten: Viele Banken bieten dies an. Schon mit kleinen Beträgen kann ein Anleger am Aktienmarkt teilhaben und dabei zwischen verschiedenen Risikoprofilen auswählen. Fondskonto-Lösungen kennen in der Regel keine Mindestlimiten für Einzahlungen.

Säule-3a-Fonds: Bei Säule 3a-Fonds partizipieren Anleger wie bei Fondskonten an der Wertentwicklung von Finanzmarktpapieren wie Obligationen oder Aktien. Im Gegensatz zum Fondskonto, das nicht zwingend als Vorsorgeinstrument ausgestaltet sein muss, ist der Säule 3a-Fonds explizit mit einer Laufzeit bis zum Pensionsalter angelegt. Bei jungen Anlegern besteht ein Zeitvorteil, denn mit der langen Laufzeit können auch Verluste wieder ausgeglichen werden. Deswegen kann auch mit einem höheren Risiko gestartet werden. Die einbezahlten Beträge sind allerdings bis zur Pensionierung blockiert, ausser man macht sich selbständig, verwendet das Geld für ein Eigenheim oder wandert aus.

Einzeltitel: Wer das nötige Spielgeld hat, kann in einzelne Aktien oder Obligationen investieren. Er muss sich aber bewusst sein, dass diese Form der Anlage als risikoreich gilt. Verschwindet ein Unternehmen, ist das Geld weg. Das prominenteste Beispiel in der Schweizer Wirtschaftsgeschichte ist die Swissair, deren Aktie als sicher wie ein Banksafe galt, bis die Fluggesellschaft spektakulär groundete. Andererseits: Wer das Geld sehr lange in ein paar Aktien investiert lassen kann, bekommt Dividenden und hat gute Aussichten, dass die Papiere über viele Jahre an Wert gewinnen.

Daneben gibt es Sparformen, die nicht direkt zur Anlagewelt gehören, die für junge Menschen aber auch sinnvoll sind:

Jugendsparkonten: Praktisch alle Banken bieten Jugendsparkonten an. Der Zins ist in der Regel deutlich höher als bei normalen Sparkonten. So zahlt zum Beispiel die Banque Cantonale Vaudoise 2 Prozent Zins. Meistens bestehen Rückzugslimiten, aber diese sind in der Regel grosszügig ausgestaltet. Ein Konto kann man nur bis 18 Jahre als Jugendsparkonto führen lassen. Für Studenten ist in der Regel mit 26 Jahren Schluss.

Säule-3a-Konten: Werden von fast allen Finanzinstituten angeboten. Für das laufende Jahr können Angestellte, die einer Pensionskasse angeschlossen sind maximal 6739 Franken einzahlen. Die einbezahlten Beträge sind vom steuerbaren Einkommen abziehbar. Neben einer geringeren Einkommenssteuer profitieren Sparen-3a-Anleger auch von einem höheren Zins. Wie beim Säule-3a-Fonds unterliegt der vorzeitige Bezug des Geldes weitreichenden Restriktionen.

Rundungssparen: Eine Alternative sind Rundungskonten, die einige Banken anbieten. Beim Rundungssparen wird bei Ausgaben automatisch aufgerundet. Der Kunde bestimmt dabei, wie stark aufgerundet werden soll. Der Betrag wird dann vom Privat- auf das Sparkonto transferiert.

In allen Fällen gilt es, ein paar Grundregeln zu beachten:

Sich informieren: Wer 10'000, 15'000 oder 20'000 Franken mitbringt, hat oft wenig Chancen auf eine umfassende Beratung. Diese gibt es für Vermögensverwaltungskunden, die aber mindestens eine halbe Million Franken zur Bank bringen müssen. Möglichkeiten, sich selber zu informieren, gibt es allerdings viele. Das Marktgeschehen lässt sich aber schnell und effizient auf professionellen Online-Finanz-Portalen verfolgen, genauso die Irrtümer, die der Finanzindustrie oder den Analysten manchmal unterlaufen.

An Lebensplanung denken: Wer Geld anlegt oder beiseitelegt, muss unter Umständen lange darauf verzichten können. Also kann nur der Teil des Vermögens investiert werden, der bis auf weiters nicht für die Lebenshaltung und darüber hinaus Ausbildungen, Wohnungseinrichtungen, die Familiengründung und ähnliche Dinge gebraucht wird. Aber wer Geld gar nicht anlegt, bekommt den Bankzins, der heutzutage nahe Null liegt. Dazu knabbert über die Jahre und Jahrzehnte die Inflation gehörig am Vermögen.

Auf die Verzinsung achten: Werden die Zinsen immer wieder investiert, wächst ein einbezahlter Betrag deutlich. Wer ab dem 25. Lebensjahr pro Monat 100 Franken auf ein Säule-3a-Konto einbezahlt, das bis zur Pensionierung mit durchschnittlich mit 3 Prozent verzinst wird, erhält mit 65 Jahren rund 92'000 Franken. 44'000 Franken davon häufen sich allein wegen Zinsen und Zinseszinsen an. Allerdings muss man auch beachten, dass auf das Vermögen bei der Auszahlung eine Steuer anfällt.

Gebühren nicht vergessen: Während für Jugendsparkonten oder Säule 3a-Konten in der Regel keine Gebühren anfallen, kann der Aktienhandel ins Geld gehen. Gerade bei kleineren Beträgen können Transaktionskosten die Renditen wieder zunichte machen. Im Online-Trading sind die Renditen aber um ein Vielfaches tiefer (zum Courtagen-Vergleich auf cash.ch).