Insgesamt flossen an europäische Wachstumsunternehmen, die nicht älter als zehn Jahre sind, im Jahr 2021 über 88 Milliarden Euro an Risikokapital. Damit sei das Gesamtvolumen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt worden, schrieben die EY-Experten in ihrer am Freitag veröffentlichten Studie. Auch die Zahl der Finanzierungsrunden stieg deutlich um 25 Prozent auf 8397.
Schweiz auf Platz 7
Mit Blick auf diese Finanzierungsrunden liegt die Schweiz mit immerhin 623 Deals auf Platz vier in Europa. Davor rangieren nur Grossbritannien, Deutschland und Frankreich. Beim investierten Kapital liegt die Schweiz derweil mit rund 2,7 Milliarden Euro auf Platz sieben und damit im vorderen Mittelfeld. Im Vorjahr waren es noch 1,8 Milliarden.
Zum Vergleich: Spitzenreiter Grossbritannien kommt auf ein Risikokapital von über 31 Milliarden, Schlusslicht ist Belgien mit lediglich 0,7 Milliarden Euro.
"Setzt man die Anzahl der Finanzierungen in Relation zur Grösse unseres Landes, so schneidet die Schweiz ausgezeichnet ab", kommentiert Sascha Stahl, Head Start-ups und Family Business Leader bei EY in der Schweiz.
Im Vergleich mit Nordamerika oder Asien sei das investierte Kapital in Europa allerdings immer noch wenig. Das gelte auch für die Schweiz. Es sei zwar erfreulich, dass die investierte Gesamtsumme in einem Jahr um 50 Prozent gestiegen sei, mit über 600 Finanzierungen sei die investierte Summe jedoch relativ tief, ordnet Stahl ein.
Der Fokus der Investoren lag hierzulande besonders auf dem Pharma- und Biotechsektor. So zog das Pharmaunternehmen Quercis Pharma in Zug mit 130 Millionen Euro den grössten Deal an Land. Es folgten das auf Neurotherapien spezialisierte Unternehmen Mindmaze in Lausanne (108 Millionen Euro) und das biopharmazeutische Start-up Anaveon in Bottmingen BS (103 Millionen Euro).