Auf den ersten Blick kein Grund zum Jubeln. Der SMI tritt seit zwei, drei und vier Jahren so gut wie auf der Stelle. Während der Index der gewichtigsten 20 Blue Chips in der Schweiz aktuell rund fünf Prozent unter dem Allzeithoch von Ende 2022 notiert und seit Anfang 2021 auch nur knapp zehn Prozent steigen konnte, gibt es an anderen wichtigen Börsenplätzen einen Kursrekord nach dem anderen. Dow Jones, Nasdaq, DAX – überall nur neue Höchststände an den Börsen.

Das ist aber nur ein verkürzter Blick. Denn mittel- und langfristig betrachtet geht es auch an der Börse Zürich schön nach oben. Relativiert wird der aktuell vermeintliche Stillstand im SMI bei Betrachtung des Index unter Berücksichtigung inklusive Dividenden. Schweizer Blue Chips überschütten ihre Aktionäre seit langem und nachhaltig mit hohen Zahlungen in der Regel im Durchschnitt des Index um drei Prozent und mehr.

Rechnet man die Zahlungen mit ein, sieht das Bild im SMI cum Dividend, also SMI inklusive Dividende, schon etwas anders aus. In den letzten zwei Jahren liefert der Dividenden-SMI ein Plus von knapp 20 Prozent. In den letzten vier Jahren sind es 25 Prozent. Und in de letzten zehn Jahren hat sich der Index schon verdoppelt. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs inklusive Dividenden von 7,5 Prozent. Der allseits publizierte SMI – ohne Dividende – dagegen bringt im selben Zeitraum nur ein Plus von etwa 30 Prozent oder rund drei bis vier Prozent im Jahr.

Aber das ist nur die Durchschnittsperformance aller Mitglieder im Index. Während manche Titel – wie etwa Nestle – in den letzten zehn Jahren kaum gestiegen sind, haben sich andere exzellent entwickelt. ABB etwa hat sich seit 2015 mehr als verdoppelt, Logitech ist auf das Fünffache hochgeschossen.

Auswahl, also die Wahl von Titeln, die den breiten Aktienmarkt bei der Performance schlagen, zahlt sich also aus. Die Zürcher Kantonalbank ZKB hat für dieses Jahr zehn Favoriten selektiert, die sich besonders gut entwickeln sollen und diese zehn Favoriten für 2025 aus dem Schweizer Aktienmarkt in ein Zertifikat gepackt.

Einer der Favoriten der zehn Top-Werte 2025 der ZKB, der Baukonzern Holcim, hat sich in den letzten zwei Jahren zwar schon verdoppelt. Dennoch sehen die Analysten von ZKB auch in diesem Jahr erneut überdurchschnittliche Steigerungen. Holcim hat in den letzten Jahren durch Kostenkontrolle oder Verkäufe von Randbereichen nicht nur seine Margen gesteigert, sondern bietet wegen des geplanten Verkaufs des Geschäfts in Nordamerika Phantasie.

Aktienkursentwicklung von Holcim

Das soll bereits im ersten Halbjahr passieren. Mit einem erwarteten 14er-KGV in diesem Jahr ist die Aktie auch vor diesem spannenden Hintergrund nicht zu teuer. Die Marke von 100 Franken könnte schon kurzfristig – spätestens nach dem Spin-off des Nordamerika-Geschäfts – übersprungen werden.

Neben Holcim hat ZKB in seiner Auswahl für 2025 noch drei weitere SMI-Mitglieder im Zertifikat. Nummer zwei ist Partners Group. Zwar stören sich deutschsprachige Anleger an der lediglich in Englisch und japanisch verfügbaren Homepage des Unternehmens, aber dennoch ist die Aktie vielversprechend.

Durch Wachstumsinitiativen im vergangenen Jahr sollen die neuen Kundengelder in diesem Jahr zwischen 26 und 31 Milliarden Dollar liegen. Die Aktie ist kurz davor endlich aus dem Seitwärtslauf aus 2024 mit einer Obergrenze um 1320 Franken nach oben auszubrechen. Klappt der Sprung über den Widerstand, sind schnell Kurse von 1400 bis 1600 Franken drin.

Der nächste SMI-Favorit von ZKB für 2025: Roche. Die Ergebnissituation des Pharmakonzerns hat sich in den letzten drei Jahren kaum verändert und die Dividenden sind nach wie vor nachhaltig hoch im Bereich um vier Prozent. Aber die Aktie hat sich seit 2022 fast halbiert. Mit 13er-KGV ist Roche günstig und die Aktie könnte jetzt aus dem Abwärtstrend nach oben ausbrechen.

Der letzte SMI-Titel von ZKB für 2025, Sonova, dümpelt kursmässig seit Monaten nur vor sich hin. Belastend mögen die Halbjahreszahlen 2024/25 gewesen sein. Wegen hoher Investitionen in die Markteinführung neuer Produkte verzeichnete der Hörgerätespezialist in den sechs Monaten eine Schrumpfung beim Gewinn. Allerdings soll sich die Kostensituation im zweiten Halbjahr signifikant entspannen und deutlich steigende Gewinne bringen. Mit seiner KI-gestützten Produktplattform besitzt der Konzern aus Stäfa im Kanton Zürich Wettbewerbsvorteile zur Konkurrenz. Kurse um 350 bis 400 Franken scheinen in diesem Jahr erreichbar.

Jenseits des SMI hat ZKB als Top-Favorit 2025 die Aktie von SGS identifiziert. Der Prüfspezialist will in den nächsten Jahren vom allgemein starken Marktwachstum von vier bis fünf Prozent im Jahr und in China profitieren und die Marge steigern. Die Aktie ist nach dem scharfen Rückschlag vor zwei Wochen um fast zehn Prozent vielversprechend und hat deutliches Nachholpotential.

Der nächste ZKB-Favorit – die Aktie von BKW – klebt seit Monaten, wie auch schon häufig in 2023 – fest am Widerstand von knapp 170 Franken. Deutlich höhere abgesicherte Strompreise dürften dem Versorger schon kurzfristig steigende Margen bringen. Die Aktie bricht möglicherweise schon in den nächsten Monaten über den Widerstand aus. Angesichts eines moderaten 17er-KGVs sind dann Kurse um 200 Franken drin.

Helvetia zählt ebenfalls zu den Favoriten 2025. Der Versicherer will die Eigenkapitalrendite bis 2027 auf 13 bis 16 Prozent steigern und den bereinigten Gewinn je Aktie jährlich um neun bis elf Prozent ausbauen. Kurstreibend für Helvetia könnte nicht nur das Gewinnwachstum sein, sondern auch die erwartete Dividendensteigerung. Für dieses Jahr sind fast fünf Prozent Rendite drin.

Aktienkursentwicklung von Helvetia

Ypsomed ist ebenfalls vielversprechend. Die Aktie des Anbieters von Injektions- und Infusionssystemen hat seit September kräftig korrigiert und dabei rund 25 Prozent an Wert verloren. Dadurch ist der Titel auf die Unterstützung um 330 Franken zurückgefallen. Anleger setzen auf einen Rebound und eine schnelle Kurserholung wieder auf 400 Franken oder höher.

Zuletzt trauen die Analysten von ZKB Swissquote und Emmi in diesem Jahr ebenfalls deutliche Kursgewinne zu. Swissquote notiert ohnehin im Bereich des Allzeithochs und könnte sich jetzt nach oben über den Widerstand bei 360 Franken nach oben – auf 400 Franken und darüber – absetzen.

Emmi dagegen ist seit Sommer um 30 Prozent zurückgekommen. Ein Umsatzrückgang zum Halbjahr wegen negativer Akquisitions- und Währungseffekte und negative Preiseffekte trübten die ursprünglich noch gute Stimmung der Anleger zum Nahrungsmittelkonzern. Zudem ist auch für 2024 insgesamt ein Umsatzrückgang vorausgesagt. Immerhin hat die Aktie auf dem deutlich tieferen Kursniveau einen Boden ausgebildet und das Ergebnis in 2024 soll sogar von 97,8 auf 104,4 Millionen Franken wachsen. Anleger nutzen den Kursrückgang zum Einstieg! Insgesamt bietet sich bei der Emmi-Aktie eine vielversprechende Turnaround-Situation.

 

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