Das internationale Anlageumfeld präsentiert sich in diesem Jahr recht gut. Nach dem letztjährigen Absturz an den Börsen haben Investoren in diesem Jahr wieder wieder vermehrt in Aktien investiert.

Der technologielastige Nasdaq-Index in den USA hat in diesem Jahr gegen 40 Prozent zugelegt. Der deutsche Leitindex Dax steht 14 Prozent höher als zu Jahresbeginn. Sogar der defensiv ausgerichtete Swiss Market Index bringt es noch auf eine Jahresrendite von rund 4 Prozent. Sprich: Anleger nehmen wieder mehr Risiken.

Doch es gibt auch eine Entwicklung, welche nicht so recht in diesen Trend passt. Von den fast 14 Milliarden Franken, die im ersten Halbjahr in den Schweizer Fondsmarkt flossen, wurden mehr als 10 Milliarden Franken neu in Geldmarktfonds investiert. In den USA verzeichneten Geldmarktfonds in diesem Jahr bislang gar Zuflüsse von rund 1 Billion Dollar - ein Rekord.

Die Gründe für den Appetit nach Geldmarktprodukten liegen auf der Hand: Wegen der Zinserhöhung der Nationalbanken können Anleger auf Geldmarktfonds wieder anständige Renditen erzielen.

Klar ist aber auch: Die Zuflüsse in die “sicheren” Geldmarktfonds widerspiegeln die anhaltende Verunsicherung an den Märkten beziehungsweise das Sicherheitsdenken der Investoren. Hohe Zuflüsse erhielten die Fonds schon im letzten Jahr, als sowohl Aktien wie Obligationen ein schlechtes Jahr hatten.

Trotz der Zinserhöhungen der Notenbanken befindet sich die Inflation in der Eurozone und in den USA noch weit von den Niveaus, welche die Geldhüter langfristig anstreben. Dazu gesellen ich die anhaltenden Rezessionsängste vor allem für die USA, dem Weltwirtschaftsmotor.

Geldmarktfonds sind «Rückzugsorte» für Investoren

Geldmarktfonds sind denn auch typische “Rückzugsorte” für Investoren, welche ihr Geld für einen relativ Zeit anlegen wollen. Sie sind eine Alternative zur Liquidität. Man kann dabei in verschiedene Währungen investieren, das heisst in Geldmarktpapiere dieser Devisen. Geldmarktfonds sind auch ein Instrument für Anleger, die wegen konjunkturellen oder geldpolitischen Unsicherheiten mit anderen Investitionen noch zuwarten.

Fast alle grossen und mittelgrossen Banken und Vermögensverwalter bieten Geldmarktfonds an. Der “Swisscanto (CH) Money Market Fund Responsible Opportunities CHF FT CHF” etwa investiert in 163 Geldmarktanlagen in Schweizer Franken und Fremdwährungen, wobei eine Absicherung von Fremdwährungsrisiken gegenüber dem Franken erfolgt.

Eine andere Möglichkeit zur relativ sicheren Anlage von Geldern sind Obligationen von Unternehmen, auf englisch Corporate Bonds. Der Fonds “Swisscanto (CH) Bond Fund Responsible Corporate CHF AA CHF” zum Beispiel investiert in Franken denominierte Anleihen von inländischen und ausländischen Emittenten.

Die Investitionen erfolgen laut dem “Fact Sheet” des Swisscanto-Fonds hauptsächlich im Bereich “Investment Grade”, das heisst Obligationen mit guter bis sehr guter Bonität. Die grössten Positionen im Fonds sind Anleihen von soliden Unternehmen wie Novartis, Roche, Nestlé oder Apple.