Die VW-Vorzugsaktie verlor nach Handelsbeginn am Vormittag am Dax-Ende 3,2 Prozent auf 126,22 Euro. Bernstein-Analyst Daniel Roeska sah die Aufstockung der Investitionen kritisch. Mit dem Plan steige die jährliche Investitionssumme im Mittel von 32 auf 36 Milliarden Euro - am Markt sei nur mit rund 26 Milliarden Euro gerechnet worden. Das dürfte den Anlegern Sorgen bereiten. Für VW könnte nämlich deutlicher Druck auf den freien Barmittelzufluss entstehen.

Philippe Houchois vom Investmenthaus Jefferies wertete die detaillierten Kennziffern zu den bereits bekannten VW-Konzernzahlen als "schwach". Die Volumenmarken im Konzern mit der Kernmarke VW Pkw hätten im vierten Quartal deutlich weniger Gewinn im Tagesgeschäft eingefahren als erwartet, schrieb der Branchenkenner.

Viel Geld soll beim VW-Konzern in den kommenden fünf Jahren in den Aufbau der Batteriezellfabriken und die Rohstoffsicherung der Batterietochter PowerCo fliessen. Dafür sind bis zu 15 Milliarden Euro vorgesehen. Bis 2030 soll PowerCo einen Jahresumsatz von mehr als 20 Milliarden Euro erwirtschaften. Darüber hinaus wollen die Wolfsburger auf dem nordamerikanischen Markt eine grössere Rolle spielen und in China die Anstrengungen rund um die Digitalisierung im Auto stärken. Auf seinem wichtigsten Markt hatte VW in den vergangenen Jahren des Öfteren Probleme, die Ansprüche junger chinesischer Kunden an die Vernetzung im Auto zu erfüllen.

Ausserdem muss VW noch Geld in die Entwicklung der letzten Generation von Verbrennerantrieben pumpen. Der Höhepunkt der Investitionen solle 2025 erreicht sein und danach kontinuierlich sinken, sagte VW-Konzernchef Oliver Blume auf der Pressekonferenz. 2025 soll jedes fünfte verkaufte Fahrzeug des Konzerns weltweit über einen reinen Elektroantrieb verfügen. Für 2023 hat Blume als Ziel einen Anteil von zehn Prozent ausgerufen - im vergangenen Jahr lag er bei sieben Prozent./men/tav/mis

(AWP)