Etliche Büros sind in finanzieller Not, weil die Unsicherheit der Verbraucher in der Corona-Krise gross bleibt. "Uns ist klar, dass viele Reisebüros aktuell mit hohen Umsatzeinbussen umgehen müssen und alle Hoffnungen auf die Entwicklungen des Impfstoffs gerichtet sind", erklärte der Tui-Deutschland-Manager Hubert Kluske. "Deshalb haben wir unsere Vertriebskonditionen angepasst und belassen weiterhin einen Provisionsabschlag von 10 Prozent." Der Tui-Konzern wird derzeit auch mit staatlichen Milliardenkrediten unterstützt.

Kunden hatten in diesem Jahr häufig Reisen storniert - das angezahlte Geld müssen sie zurückerhalten, sofern sie nicht umbuchen oder einen Gutschein akzeptieren. Im August hatte Tui mit dem Betriebsrat Verhandlungen über die Schliessung konzerneigener Büros begonnen. Nach Informationen des Touristik-Fachblatts "fvw" soll es um bis zu 60 von etwa 450 Tui-Vertretungen in Deutschland gehen, die bis Ende September 2021 dichtgemacht werden könnten. Die Gespräche hierzu sollen nach Unternehmensangaben 2021 weitergehen.

Wegen der häufigeren Nutzung von Online-Buchungen hatten zahlreiche stationäre Reisebüros schon vor der Pandemie zu kämpfen. Tui baut den Vertrieb um, Konzernchef Fritz Joussen setzt auf mehr digitalen Kundenkontakt und einen einheitlichen Markenauftritt auch im Netz.

Für bestimmte Urlaubsregionen meldete Tui zuletzt wieder eine höhere Nachfrage. "Der Start in das neue Reisejahr 2020/21 ist für viele Veranstalter und Reisebüros enttäuschend verlaufen", hiess es. Aber die Reiselust sei dennoch zu spüren: "Das erkennen wir an den verhältnismässig guten Buchungszahlen für die Kanaren." Auch Ziele im Indischen Ozean wie die Malediven oder Seychellen liefen gut./jap/DP/eas

(AWP)