Insgesamt erzielte das bundeseigene Unternehmen noch einen Umsatz von 945 Millionen Franken, wie Ruag International am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. Das ist knapp ein Viertel weniger als vor einem Jahr.

Grund dafür sei die Privatisierung von drei Sparten: So wurde das Simulations & Trainingsgeschäft an den französischen Rüstungskonzern Thales verkauft. Die Munitionshersteller Ammotec mit der Munitionsfabrik in Thun wurde vom italienischen Waffen- und Ferngläserhersteller Beretta übernommen. Zudem zog sich Ruag International aus Australien zurück und veräusserte das dortige Rüstungsunterhaltsgeschäft an das dortige Verteidigungs- und Fertigungsunternehmen Asdam.

Bereinigt um Verkaufs- und Fremdwährungseffekte wäre der Umsatz von Ruag International um 7 Prozent gestiegen, teilte das Unternehmen mit.

Gewinn mehr als verdoppelt

Der Betriebsgewinn (EBIT) schoss dank der Verkäufe von Geschäftseinheiten auf 178 Millionen Franken nach oben nach 70 Millionen im Vorjahr. Unter dem Strich klingelte ein Reingewinn von 154 Millionen Franken in der Kasse, nachdem Ruag International vor einem Jahr netto 58 Millionen verdient hatte.

Das verbleibende Satelliten- und Flugzeugstrukturbau-Geschäft legte zu. So kletterte der Umsatz in der Raumfahrtsparte, die unter dem Namen Beyond Gravity läuft, um 11,7 Prozent auf 356 Millionen Franken. Der Auftragsbestand stieg um gut 10 Prozent auf 744 Millionen Franken. Dazu beigetragen haben verschiedene Grossaufträge, etwa im Zusammenhang mit dem mehrere tausend Satelliten umfassenden Satellitenprojekt "Kuiper" von Amazon.

Um die zusätzlichen Aufträge bewältigen zu können, hat Ruag International sowohl in den USA und Schweden in neue Produktionsstätten investiert. Diese strukturellen Anpassungen und die Investitionen in die Erweiterung der Herstellungskapazitäten führten zu einem Betriebsverlust von 5 Millionen Franken nach einem Gewinn von 14 Millionen im Vorjahr.

Restrukturierung zahlt sich aus

Im Flugzeugstrukturbau hätten sich die Restrukturierungsprogramme ausgezahlt, hiess es. Im Geschäft mit Airbus konnte Ruag International durch Verbesserungen der Arbeitsprozesse und durch eine Optimierung der Produktionssysteme die Produktivität nachhaltig erhöhen.

"Parallel dazu hat der Bereich von einer wieder steigenden Nachfrage nach Passagierflugzeugen profitiert", hiess es. Der Nettoumsatz stieg um 12,6 Prozent auf 235 Millionen Franken. Der Auftragsbestand kletterte um fast ein Fünftel auf 269 Millionen Franken. Der EBIT vervielfachte sich auf 43 Millionen Franken nach 5 Millionen Franken im Vorjahr.

jb/cf

(AWP)