2015 hatte Oettinger Davidoff einen Umsatz von 1,2 Mrd CHF erzielt. Letztes Jahr waren es dagegen nur noch 595 Mio CHF. Wird jedoch Contadis ausgeklammert, ergibt sich ein Plus von 8,2%, wie Konzernchef Hans-Kristian Hoejsgaard am Donnerstag vor den Medien sagte.

HÖHERE MARGEN MIT ZIGARREN

2016 sei ein strategisch sehr wichtiges Jahr gewesen, konstatierte der CEO. Der Verkauf der Grosshandels- und Logistikplattform Contadis an Lekkerland (Schweiz) erfolgte im Zuge der Konzentration auf das Kerngeschäft mit Zigarren und Tabakzubehör sowie internationale Generalvertretungen.

Im Handel mit Zigarren habe man die weltweit führende Stellung weiter ausbauen und Markteinteile hinzugewinnen können, sagte der Chef des Familienunternehmens, das seine Gewinnzahlen unter Verschluss hält. Die Fokussierung auf edle Zigarren verheisse indes höhere Margen als bisher, räumte Hoejsgaard ein.

Seine Zigarren stellt das Unternehmen in der Dominikanischen Republik, in Honduras und in Nicaragua her, wo über 1900 der insgesamt 3600 Angestellten tätig sind. Knapp 500 Mitarbeitende stehen in der Schweiz auf der Lohnliste des Konzerns, der im September einen neuen Hauptsitz beziehen wird.

Die Zigarrenproduktion fuhr Oettinger Davidoff letztes Jahr bewusst herunter, um Lagervorräte abzubauen. Mit insgesamt 36,8 Mio Exemplaren wurden knapp 20% weniger Zigarren gerollt als im Vorjahr, was sich jedoch auf den Umsatz nicht auswirkte.

KERNMARKE MIT STARKEM WACHSTUM

Bei seiner Kernmarke Davidoff erzielte das Unternehmen im Gegenteil ein Umsatzplus von 20 Prozent - dies, obwohl 2016 wegen neuen und teuren Anti-Tabak-Vorschriften in der EU und in den USA ein schwieriges Jahr für die Tabakindustrie gewesen sei.

Auf weltweites Wachstum setzt der Konzern auch bei den "Camacho"-Zigarren, für deren Produktion er im Januar in Honduras ein neues Werk eröffnete. Dadurch entstehen 500 neue Arbeitsplätze.

Als grösste Herausforderung erachtet Hoejsgaard die Anti-Tabak-Gesetze in den USA und in Europa, die immer strenger und komplizierter würden. Extrem kostspielig für die Zigarrenindustrie sei jene neue Bestimmung in den USA die für alle seit 2007 auf den Markt gebrachten Produkte eine Zulassung verlange.

Der Oettinger Davidoff-Chef hofft jedoch, dass diese Vorschrift nicht in Stein gemeisselt ist. Er setzt dabei auf US-Präsident Donald Trump, der zwar Nichtraucher, aber auch gegen zu viel Regulierung sei. Für den Basler Konzern sind die USA mit einem Umsatzanteil von 41% der wichtigste Markt.

dm/

(AWP)