Die Aktie des in Frankfurt im SDax kotierten Batteriekonzerns kletterte am Mittwoch zu Handelsbeginn um 3 Prozent nach oben. Bei der Ankündigung der Massnahmen am Montag war der Kurs der zweistellig eingebrochen.
Einer Varta-Mitteilung vom Dienstagabend zufolge wurden 2,22 Millionen neue Aktien zum Preis von 22,85 Euro pro Stück ausgegeben worden. Die neuen Scheine seien für 2022 voll dividendenberechtigt, hiess es weiter. Das Bezugsrecht der übrigen Aktionäre war ausgeschlossen.
Das Unternehmen hatte die Massnahme am Montag als Teil eines Restrukturierungskonzepts angekündigt. Damit soll Varta wieder auf Kurs gebracht und finanziell stabilisiert werden, nachdem er im zweiten und dritten Quartal unter dem Strich Verluste geschrieben hatte. Geplant sind dabei Einsparungen bei der Beschaffung, bei internen Prozessen und beim Personal.
Dazu will Varta seine Kundenbasis verbreitern sowie in Wachstumsfelder investieren. Das Konzept wurde dabei im Rahmen eines Sanierungsgutachtens der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG erarbeitet.
Mit den Massnahmen will das Unternehmen vor allem die Profitabilität im zuletzt schwächelnden Geschäft mit kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen für wiederaufladbare kabellose Kopfhörer sowie mit Haushaltsbatterien steigern.
Analyst Robert-Jan van der Horst von Warburg Research hatte die Kapitalerhöhung und die Restrukturierungspläne in einer am Dienstag veröffentlichten Studie als soliden ersten Schritt bezeichnet, um die finanzielle Stabilität des Batteriekonzerns zu sichern. Allerdings bleibe die Neukundenentwicklung im Bereich wieder aufladbare Lithium-Ionen-Knopfzellen schwer vorherzusagen, und die Profitabilität in diesem niedrigpreisigen Marktsegment sei immer noch schwach.
Für das abgelaufene Jahr hat das Unternehmen zuletzt einen Einbruch des um Sondereffekte bereinigten Betriebsgewinns (EBITDA) auf 55 bis 60 Millionen von 283 Millionen Euro im Vorjahr und einen Umsatzrückgang in Aussicht gestellt. Die ursprüngliche Guidance für 2022 hatte die Montana Tech-Tochter dabei Mitte November zurückgezogen.
Das Unternehmen leidet derzeit unter hohen Energie- und Rohstoffkosten sowie anhaltenden Lieferkettenproblemen. Die 2022er-Zahlen sollen erst am 26. April vorgelegt werden. Varta hatte dies mit einem Wechsel der Wirtschaftsprüfer von KPMG zu PWC begründet. Viele Prozesse im Berichts- und Prüfungsprozess müssten daher neu aufgesetzt werden.
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(AWP)