Die Vereinbarung erfolgte, nachdem die geplante Übernahme des hoch verschuldeten Star-Alliance-Mitglieds Asiana Airlines durch ein Konsortium im September geplatzt war. Die Kumho Asiana Group hatte sich im Frühjahr 2019 wegen Finanzproblemen dazu bereit erklärt, die Anteile ihrer wichtigsten Tochter zu veräussern.
Um die Übernahmekosten zu schultern, will Korean Air eigenen Angaben zufolge 2,5 Billionen Won durch die Ausgabe neuer Aktien im nächsten Jahr aufbringen. An dem Aktienkauf soll sich demnach die Holding-Gesellschaft der Hanjin Group, Hanjin KAL, beteiligen. Zu dem Transport- und Tourismuskonzern Hanjin gehört auch Korean Air.
Damit die Fusion klappt, will die staatliche Korea Development Bank 800 Milliarden Won in Hanjin KAL investieren. Über Hanjin KAL solle das Geld der Bank dann Korean Air zufliessen, um beide Fluggesellschaften finanziell unterstützen zu können, hiess es. Die Investition der Bank erfolge durch den Erwerb von Aktien und Wandelanleihen.
Als Hauptgrund hinter der gemeinsamen Übernahmeentscheidung mit Hanjin KAL zu diesem Zeitpunkt nannte Korean Air die Absicht, die einheimische Luftfahrtindustrie zu stabilisieren. "Wird berücksichtigt, dass der Finanzstatus von Korean Air bedroht sein könnte, falls sich die Covid-19-Situation fortsetzt, ist eine Restrukturierung des einheimischen Luftfahrtmarkts unvermeidlich." Korean Air werde die Arbeitsplätze für die Beschäftigten beider Unternehmen sicherstellen.
Südkorea habe zwei Full-Service-Fluggesellschaften, was ihm im Vergleich zu Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Singapur einen Wettbewerbsnachteil verschaffe, hiess es bei Korean Air. Durch die Übernahme und die Erweiterung der Routen, Flotten und Kapazitäten werde es dem Unternehmen ermöglicht, mit den Mega-Airlines zu konkurrieren./dg/DP/jha
(AWP)