Das schreibt der SGV in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung. Die Untersuchung solle vor Amtsantritt des heutigen stellvertretenden SGV-Direktors abgeschlossen sein. Schneider soll am 1. Juli den heutigen Direktor Hans-Ulrich Bigler ersetzen.
Führen soll die Untersuchung eine unabhängige, anerkannte Person, wie der SGV nach einer Vorstandssitzung schreibt. SGV-Präsident Fabio Regazzi wird mit der Aussage zitiert, mit dem Gutachten wolle der Verband die Angelegenheit "umfassend und abschliessend prüfen lassen".
Der Tessiner Mitte-Nationalrat sagte auf Anfrage, die Person, welche die Untersuchung führen solle, sei noch nicht bestimmt und werde nun gesucht. Ebenfalls noch offen sei, ob eine Person untersuche und eine Person ein Gutachten erstelle oder ob diese Aufgaben eine einzige Person erledige.
Schneider weist Vorwürfe zurück
Die "NZZ am Sonntag" hatte in ihrer letzten Ausgabe von einer Untersuchung eines österreichischen Plagiatsforschers berichtet. Dieser schreibt auf seiner Webseite, Schneider stehe im Verdacht, seit mindestens zehn Jahren in seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen systematisch abgeschrieben und zwei Professuren vorgetäuscht zu haben.
Schneider wies am Sonntag alle Vorwürfe zurück. Er führe keine akademischen Titel und interveniere, wenn immer er merke, dass solche Titel und Funktionsbeschreibungen mit ihm in Verbindung gebracht würden, teilte er der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Bezüglich der Plagiatsvorwürfe sagte er, dass er seine Texte "nach bestem Sorgfaltsmass und unter Angaben der verwendeten Literatur und Zitierstellen" verfasse. "Nach meinem Dafürhalten möchte ich ausschliessen, dass es in diesen Publikationen zu Plagiaten kommt oder gekommen ist", so Schneider.
Seit 2015 stellvertretender Direktor
Der 45-jährige Schneider ist seit 2010 für den SGV tätig, seit 2015 leitet er als stellvertretender Direktor die Ressorts Wirtschaftspolitik und Nachhaltigkeit. Die Gewerbekammer - das Parlament - des SGV wählte Schneider im Februar ohne Gegenstimme zum Nachfolger von Bigler. Dieser verlässt den Posten nach fünfzehn Jahren altershalber.
Am Dienstag war Schneider in einem ersten Teil der SGV-Vorstandssitzung anwesend und konnte sich äussern. Das rechtliche Gehör müsse auch in Verbänden gewährt werden, sagte Regazzi dazu. Auf die Frage, ob er eine erste Einschätzung des Falls abgeben könne, sagte der SGV-Präsident, das tue er nicht und er wäre dazu auch nicht in der Lage.
Der SGV-Vorstand finde die externe Untersuchung den richtigen Weg, um mit den Vorwürfen gegen Schneider umzugehen.
(AWP)