Das Prämienvolumen von Generali Schweiz sank um 1 Prozent auf 1,92 Milliarden Franken, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 301,6 Millionen, nachdem 2019 noch ein Gewinn von 70,5 Millionen erwirtschaftet worden war.

Als Anbieter von Lebensversicherungen kämpfe Generali Schweiz seit Jahren mit rekordtiefen Zinsen. Auch im vergangenen Jahr sei es kaum möglich gewesen, die fürs Geschäft notwendigen Erträge mit möglichst risikolosen Anlagen zu erwirtschaften, um die den Kunden versprochenen Garantieleistungen decken zu können, schreibt Generali.

Mit Blick auf das anhaltende Tiefzinsumfeld habe man sich daher dazu entschieden, noch mehr als in den vergangenen Jahren vom operativen Gewinn zur Stärkung der Garantiereserve einzusetzen. Insgesamt wendete der Versicherer 615 Millionen Franken nach 400 Millionen im vorangegangenen 2019 dazu auf.

Man werde die Reserven auch in Zukunft stärken müssen, heisst es weiter. So seien für 2021 weitere rund 300 Millionen dafür vorgesehen. Die Reserven sollen dabei helfen, die künftigen Verpflichtungen der Kunden zu sichern.

Neue Strategie in Planung

In der grösseren Sparte, der Lebensversicherung, gingen die Prämieneinnahmen um 2 Prozent auf 1,12 Milliarden Franken zurück. Generali Schweiz ist stark im Geschäft mit anteilgebundenen Lebensversicherungen tätig, die 737 Millionen an den verdienten Prämien ausmachten. Mit der Reservestärkung kletterte die Solvenzquote (SST) im Lebengeschäft um knapp 56 Prozentpunkte auf 155,5 Prozent.

Das Nichtlebengeschäft wuchs um 0,4 Prozent auf 806 Millionen Franken, während der Spartengewinn ebenfalls leicht auf 55,4 Millionen anstieg. Die Schäden seien in den meisten Produktkategorien tiefer als im Vorjahr ausgefallen, doch drückten coronabedingte Zahlungen für Reise-Annulationen, in der Epidemieversicherung sowie bei der Rechtsschutz-Tochter Fortuna aufs Ergebnis. Die SST-Quote der Sparte nahm um 23 Punkte auf 233,7 Prozent zu.

Für die Zukunft will Generali eine neue Strategie erarbeiten. "Im Kern wollen wir uns als Lifetime-Partnerin für die nächsten 10 bis 15 Jahre ausrichten und das Geschäftsmodell der Zukunft entwickeln", wird CEO Andreas Krümmel zitiert. Es soll im Rahmen der Gruppenstrategie ein Modell entstehen, in dem weiterhin ein gewinnbringendes Wachstum angestrebt, das Kapitalmanagement verbessert und die digitale Transformation fortgesetzt werde.

mk/uh

(AWP)