1&1 hätte bis zum Jahresbeginn 1000 Antennenstandorte in Betrieb nehmen müssen, tatsächlich waren es aber nur fünf. Das liegt zum grossen Teil daran, dass der Infrastrukturanbieter Vantage Towers , der die Masten und Dachstandorte bereitstellt für die Antennen, viel weniger Standorte ermöglichte als vertraglich zugesichert. Vantage gehört zu mehr als 80 Prozent Vodafone, also einem anderen Netzbetreiber und somit einem direkten 1&1-Konkurrenten. Der Neueinsteiger aus Montabaur argwöhnte, dass Vodafone seine Finger im Spiel hatte, um den Ausbau des Konkurrenznetzes abzubremsen. Nun prüft das Kartellamt eine mögliche kartellrechtswidrige Behinderung.

Vantage Towers und Vodafone weisen beide den Vorwurf zurück. "Als neutraler und unabhängiger Host bieten wir allen unseren Kunden einen offenen Zugang zu unserer passiven Infrastruktur", sagt eine Vantage-Sprecherin. Man werde "die Gründe für etwaige Verzögerungen ausführlich darlegen". Beide Firmen betonen, in dem Verfahren mit dem Kartellamt zu kooperieren. Eine 1&1-Sprecherin begrüsste das Vorgehen des Kartellamts: "Die Untersuchung durch die Behörde wird nun Klarheit und Transparenz schaffen."/wdw/DP/ngu

(AWP)