Im vergangenen Jahr hatte die drittgrösste deutsche Industriebranche nach dem Auto- und Maschinenbau rasant gestiegene Energiekosten, besonders für Gas, zu spüren bekommen. Zudem machte ihr die schwache Konjunktur zu schaffen. Im Schlussquartal setzte sich die Talfahrt fort. Der Branchenriese BASF reagiert mit dem Abbau Tausender Stellen und legt Chemieanlagen im Stammwerk Ludwigshafen still.
Die Produktion der Chemie- und Pharmaindustrie schrumpfte 2022 zum Vorjahr um 6,6 Prozent, die Herstellung der Chemie alleine betrachtet brach um fast zwölf Prozent ein, berichtete der VCI weiter. Der gesamte Branchenumsatz sprang indes dank kräftig gestiegener Preise um fast 17 Prozent hoch auf den Rekordwert von 265 Milliarden Euro.
Die Lage für die Chemie- und Pharmaindustrie habe sich zwar inzwischen aufgehellt, erklärte der VCI mit Blick auf die zuletzt deutlich gefallen Energie- und Rohstoffpreise. "Die Talsohle scheint erreicht." Die Branche sei mit einem blauen Auge davongekommen, sagte Hauptgeschäftsführer Wolfgang Grosse Entrup. Man rechne aber anders als nach der Corona-Pandemie oder der Finanzkrise nicht mit einer kraftvollen Erholung. Unter anderem die im internationalen Vergleich hohen Energiekosten und ein Auftragsmangel sprächen dagegen./als/DP/mis
(AWP)