Der Rückzug des Antrags erfolge "aufgrund der beispiellosen Umstände", die die Bank in den letzten Wochen betroffen hätten und die zum "Fusionsvorhaben zwischen Credit Suisse und UBS" geführt hätten, schrieb die CS in einer Mitteilung von Mittwochabend. In den vergangenen Tagen hatten Aktionärsberater wie die Anlagestiftung Ethos und die einflussreichen angelsächsischen Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis den CS-Aktionären empfohlen, gegen eine Entlastung zu stimmen.
Ebenfalls zurückgezogen wird von der CS nun der Antrag auf eine "Transformations-Belohnung" für die Mitglieder der Geschäftsleitung. Der Verwaltungsrat hatte ursprünglich einen Betrag von 30,1 Millionen Franken beantragt, der den Geschäftsleitungsmitgliedern bei einer erfolgreichen Restrukturierung der schwer angeschlagenen Grossbank ausbezahlt werden sollte.
Dividendenverbot des Bundes
Abgeändert wird nun zudem der Antrag bezüglich der Verwendung des Bilanzgewinns und der ordentlichen Dividendenausschüttung. Die Credit Suisse hatte trotz ihres Jahresverlusts 2022 in Höhe von 7,3 Milliarden Franken die Ausschüttung einer Dividende von 5 Rappen je Aktie beantragt.
Allerdings hatte der Bund bei der Bekanntgabe der CS-Übernahme klar festgehalten, dass der Credit Suisse wegen der staatlichen Unterstützung in der Übernahmephase durch die UBS die Auszahlung von Dividenden nicht erlaubt sei. Während die Aktionäre an der Generalversammlung weiterhin über die Gewinnverwendung abstimmen sollen, sei der Teil des Beschlusses über die Dividende damit obsolet, schreibt die CS.
VR-Wahlen verbleiben
Weiterhin auf der Traktandenliste verbleiben damit etwa die Genehmigung der Jahresrechnung 2022 oder die Abstimmungen über die Vergütungen von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung. Zudem stellen sich die Mitglieder des CS-Verwaltungsrats offenbar weiterhin zur Wiederwahl, wobei auch hier wohl für Kontroversen gesorgt ist: So sind sich die Aktionärsberater in ihren Empfehlungen diesbezüglich uneinig.
Die CS-Generalversammlung soll am 4. April im Hallenstadion in Zürich stattfinden. Die Einladung mit der Traktandenliste war vor der vom Bund und den Aufsichtsbehörden orchestrierten CS-Übernahme durch die UBS an die Aktionäre verschickt worden.
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(AWP)