Die Prüfungsgesellschaft Ernst & Young steht derzeit wegen ihrer Rolle als langjähriger Abschlussprüfer der insolventen Wirecard in der Kritik. Der inzwischen aus dem Dax geflogene Münchner Zahlungsdienstleister hatte im Juni Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt und in der Folge Insolvenz angemeldet. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Wirecard seit 2015 Scheingewinne auswies, und ermittelt wegen gewerbsmässigen Bandenbetrugs.
Bereits am Dienstag hatte die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS einem Engagement von EY eine Absage erteilt. Stattdessen schlägt der DWS-Aufsichtsrat den Aktionären vor, auf der Hauptversammlung am 18. November dieses Jahres erneut den Konkurrenten KPMG als Wirtschaftsprüfer zu ernennen. "Diese Entscheidung wurde vorsorglich, einvernehmlich und unter sorgfältiger Abwägung getroffen, um mögliche zukünftige Konflikte zu vermeiden, die sich aus EYs Rolle als Abschlussprüfer der Wirecard AG ergeben können", hatte ein DWS-Sprecher mitgeteilt./ben/DP/stw
(AWP)