Der im EuroStoxx 50 notierte Konzern rechnet mit dem Abschluss der Transaktion im Laufe des zweiten Halbjahres. Finanziert wird der Zukauf den Angaben zufolge aus bestehenden Mitteln. Anleger reagierten skeptisch. Die Aktien fielen zum Wochenschluss um gut ein Prozent. Analysten können dem Deal aber durchaus einiges abgewinnen.
Die Bewertung liege beim Zehnfachen des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) und vor Synergieeffekten aus dem Zusammenschluss. Verkäufer seien der Finanzinvestor Torquest Partners und der institutionelle Anleger Caisse de depot et placement du Quebec (CDPQ). Die Transaktion sei Teil der Optimierung der Konzernstruktur. CRH hatte sich zuletzt von der Sparte für Gebäudehüllen für 3,8 Milliarden Dollar getrennt. CRH wurde an der Börse zuletzt mit rund 29 Milliarden Euro bewertet.
Dass CRH ausgerechnet im aktuellen Umfeld in ein Geschäft mit Privathaushalten sowie rund um Renovierung und Instandhaltung investiere, statt in Bereichen zuzukaufen, die von den geplanten US-Infrastrukturausgaben profitierten, könnte einige Anleger auf den ersten Blick ein wenig verstimmen, schrieb Analyst Glynis Johnson vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Einschätzung. Dabei sollte allerdings nicht vergessen werden, dass CRH in architekturbezogenen Bereichen in den vergangenen Jahren mit die stärksten Verbesserungen bei Wachstum und Gewinnmargen erzielt habe. Dass der Konzern das Geschäft nun ausbaue, dürfte auch seiner Bedeutung für die Kunden steigern.
Experte Ross Harvey vom Analysehaus Davy zieht ebenfalls ein positives Fazit. Die Akquisition zeige, dass CRH sinnvolles mit dem Geld aus dem Verkauf der Sparte für Gebäudehüllen anzufangen wisse. Zudem dürfte der Kaufpreis in Relation zum operativen Ergebnis vom genannten Zehnfachen auf weniger als das Achtfache sinken, wenn die von ihm selbst erwarteten Einsparungen eingerechnet würden./mis/zb/ngu/jha/
(AWP)