Die gesamten Prämieneinnahmen verminderten sich im Jahr 2016 um 9,0% auf 6,9 Mrd CHF. Dabei verringerten sich die Einmaleinlagen, die ausschliesslich aus der Vollversicherung stammen, um 14,6% auf 3,3 Mrd und die Jahresprämien nahmen um 1,9% auf 3,3 Mrd. ab.
PRÄMIENRÜCKGANG ALS FOLGE DES REDUZIERTEN RISIKOTARIFS
Der Rückgang der Prämieneinnahmen sei die Folge des reduzierten Risikotarifs per 1. Januar 2016 sowie des Entscheids, keine Freizügigkeitspolicen mehr anzubieten, erklärte Rosa Maria Masino, Accounting & Controlling Expert Life & Savings, am Mittwoch an einer Medienkonferenz. Dieser Entscheid habe zu einem Rückgang der Einmaleinlagen für Freizügigkeitsleistungen um 772 Mio CHF geführt.
Dagegen verzeichnete das Unternehmen einen Zuwachs im Neugeschäft, insbesondere bei den teilautonomen Sammelstiftungen, wie Constance Reschke, Leiterin Sammelstiftungsgeschäft, erklärte. Das klassische Neugeschäft (APE) legte um 6,5% zu und das erweiterte Neugeschäft (EAPE), in das die Sparbeiträge aus teilautonomen Versicherungslösungen einfliessen, erhöhte sich gar um 24%.
In dem der Mindestquote unterstellten Geschäft erzielte Axa Winterthur einen Ertrag (Prämieneinnahmen und Erträge aus Kapitaleinlagen) von total 2,29 Mrd nach 2,45 Mrd im Vorjahr. Davon sei den Versicherten erneut ein Anteil (Legal Quote) von 91% oder 2,09 zugewiesen worden, führte Masino weiter aus. Sie erhielten Leistungen in Höhe von 1,5 Mrd, zudem wurden die Rückstellungen erneut mit 572 Mio aufgebaut und 35 Mio in den Überschussfonds zugewiesen.
RENDITE AUF KAPITALANLAGEN VON 2,86%
Das Betriebsergebnis für das Geschäft, das der Mindestquote unterstellt ist, verminderte sich um 2,4% auf 206 Mio CHF. Axa erzielte auf den Kapitalanlagen einen Ertrag von netto 1,6 Mrd oder 115 Mio weniger als im Vorjahr. Der Rückgang erklärt sich gemäss Masino aus tieferen realisierten Gewinnen aus Veräusserungen, Währungseffekten und aus tieferen Zinserträgen als Resultat der anhaltenden Tiefzinsen. Mit den Kapitalanlagen erzielte der Versicherer eine Rendite auf Buchwerten von netto 2,86% (VJ 3,17%).
Unter den einzelnen Anlageklassen gab es bei Axa Winterthur nur geringfügige Verschiebungen. So wurde vor allem der Aktienanteil auf 2,3% von 3,6% reduziert. Erhöht wurde dagegen der Anteil Private Equity auf 6,6% von 5,6%. Der Anstieg ist indes auf die Re-Klassifizierung von Private Debt, die gemäss FINMA-Rundschreiben neu unter der Kategorie Private Equity zu berücksichtigen sind, zurückzuführen. "Wir glauben, dass wir mit unserer Anlagestruktur so wie 2016 auch in Zukunft resistent gegen Verwerfungen sind", sagte Thomas Gerber, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Leben.
Die Altersguthaben wurden im letzten Jahr im Überobligatorium mit 0,50% und im Obligatorium mit 1,25% verzinst.
Die Umverteilung von den aktiv Versicherten zu den Neurentnern konnte 2016 leicht reduziert werden. Sie betrug allerdings immer noch 811 Mio nach 827 Mio im Vorjahr. Rund 241 Mio entfielen allein auf den Ausgleich des Umwandlungssatzverlustes im laufenden Jahr.
AXA UNTERSTÜTZT REFORM 2020
Zur Reform Altersvorsorge 2020, über die die Schweizer am 24. September 2017 abstimmen werden, bezieht Axa Winterthur eine positive Position. Die Reform sei für die mittelfristige finanzielle Stabilität des 3-Säulen-Systems und für die Reduktion der systemfremden Umverteilung in der beruflichen Vorsorge dringend notwendig, sagte Gerber. Damit werde in der 2. Säule ein wichtiger Schritt in Richtung Generationenfairness gemacht. "Diese Reform ist besser als der Status Quo und ohne Reform müssten wir wieder bei null anfangen", so Gerber. Allerdings brauche es weitere Reformen.
sig/rw
(AWP)