Audi peilt einen Anstieg der Auslieferungen auf 1,8 bis 1,9 Millionen Autos und des Umsatzes auf 69 bis 72 Milliarden Euro an. Die Umsatzrendite dürfte aber von 12,2 Prozent auf 9 bis 11 Prozent sinken. Das Betriebsergebnis, das im vergangenen Jahr um 40 Prozent auf den Rekord von 7,55 Milliarden stieg, dürfte damit zwischen 6,2 und 7,9 Milliarden Euro landen.
Fast ein Jahr müssen Käufer derzeit auf einen neu bestellten Audi warten. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen nur 1,6 Millionen Autos ausgeliefert - so wenig wie zuletzt im Jahr 2013. Aber dank hoher Preise, des hohen Anteils teurer Fahrzeuge und der erstmaligen Einbeziehung des Luxusautohersteller Bentley in die Audi-Bilanz stieg der Umsatz um 16 Prozent auf den Rekordwert von 61,75 Milliarden Euro.
Sorgen macht Vorstandschef Markus Duesmann der Absatz seiner E-Autos im grössten Markt China: Die Elektrifizierung im dortigen Premium-Segment beschleunige sich, aber die Verkäufe von Audi "haben uns nicht zufriedengestellt", sagte er. Der Gesamtabsatz in China fiel um 8 Prozent auf 647 000 Autos. Audi habe dort im Januar "einen eher holprigen Start" gehabt, im Februar sei es besser gelaufen, sagte Rittersberger. Den Ergebnisbeitrag der in China gebauten Audis bezifferte er auf 1,2 Milliarden Euro. Grosse Hoffnung setzt Duesmann in die neue E-Auto-Fabrik von Audi in Changchun, die ab 2024 Autos auf der neuen Oberklasse-Elektro-Plattform PPE bauen soll.
Die in der Audi-Bilanz erfassten Marken Bentley, Lamborghini und Ducati trugen 1,4 Milliarden Euro zum Betriebsergebnis bei. Rohstoffsicherungsgeschäfte sorgten für weitere 0,8 Milliarden. Unter dem Strich machte die VW -Tochter einen Rekordgewinn von 7,12 Milliarden Euro nach Steuern.
Rund 55 000 Audi-Beschäftigte in Deutschland sollen eine Ergebnisbeteiligung erhalten. Für einen Facharbeiter betrage sie gut 8500 Euro, teilte das Unternehmen mit.
Weltweit beträgt der Anteil der E-Autos am Audi-Absatz erst 7 Prozent. Im Gegensatz zum Vorreiter BMW und zu Mercedes-Benz nannte Duesmann für Audi keine Zielgrösse für das laufende Jahr. Im Herbst will Audi mit dem Q6-etron konzernweit das erste Fahrzeug auf der neuen Oberklasse-Elektro-Plattform PPE auf den Markt bringen, die Audi mit Porsche zusammen entwickelt hat. Der Q6-etron wird das erste E-Auto aus dem Stammwerk Ingolstadt sein.
Audi werde auch ein vollelektrisches Einstiegsmodell unterhalb des gut 50 000 Euro teuren Q4-etron anbieten, sagte Duesmann. Ob es, wie vom Betriebsrat gefordert, als A3-Nachfolger in Ingolstadt gebaut wird und ab wann, liess der Vorstandschef offen. Für die Zeit bis Ende 2025 kündigte er insgesamt 20 neue Audi-Modelle an, die Hälfte davon voll elektrisch.
Ob Audi ein Werk in den USA baut, ist offen. "Wir entscheiden das im Verlauf dieses Jahres", sagte Duesmann. In den USA sank der Audi-Absatz vergangenes Jahr auf 187 000 Autos, also knapp 12 Prozent vom weltweiten Absatz. Volkswagen hat soeben für den Konzern ein neues Werk in South Carolina angekündigt, in dem Scout-Pick-ups gebaut werden sollen./rol/DP/nas
(AWP)