Nach dem sehr schwachen Start in die Woche hat es aber nur noch für einen knapp positiven Wochensaldo gereicht. Gestützt hatten zum Wochenschluss einerseits Zeichen der Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China und andererseits Hoffnungen im Zusammenhang mit den weltweiten Corona-Lockerungsschritten. Am Berichtstag standen allerdings die Arbeitsmarktdaten aus den USA im Fokus, welche wie erwartet rabenschwarz ausgefallen sind.
In den hiesigen Aktienkursen hinterliessen die Daten trotz einer kurzzeitig etwas erhöhten Volatilität kaum Spuren. Sie waren zwar grottenschlecht, aber dennoch weniger schlimm als befürchtet.
Insgesamt gingen im April etwas weniger Stellen verloren als prognostiziert und entsprechend lag auch die Arbeitslosenquote etwas tiefer. Man dürfe die Zahlen aber nicht überbewerten, hiess es dazu in Marktkreisen. Wichtiger als die aktuelle Situation sei vielmehr, wie rasch die Leute an den Arbeitsmarkt zurückkehren könnten.
SMI ein halbes Prozent stärker
Der SMI stieg um 0,49 Prozent auf 9'665,35 Punkte. Im Vergleich zum Stand vom vergangenen Freitag ergab sich ein Plus von 0,4 Prozent. Der SLI, bei dem die Gewichtung der Schwergewichte gekappt ist, gewann 0,64 Prozent auf 1'414,34 Punkte und der breite SPI 0,56 Prozent auf 12'037,15 Punkte. Von den 30 SLI-Titeln schlossen 21 höher und 9 tiefer.
Die grössten Tagesgewinne verbuchten Swisscom (+2,4 Prozent), Clariant (+2,2 Prozent) und Geberit (+2,3 Prozent). Letztere wurden dabei gestützt von einer Hochstufung durch Kepler Cheuvreux auf "Buy" von zuvor "Reduce", also um gleich zwei Stufen. Auch das Kursziel wurde auf 440 Franken markant erhöht. Nach der Wiedereröffnung von Baustellen und Showrooms in einigen europäischen Ländern sollte sich trotz der bleibenden Unsicherheiten die Bautätigkeit 2021 allmählich wieder verbessern, hiess es zur Begründung.
Die Finanztitel seien von vorsichtigen Kommentaren zum Sektor aus den USA belastet worden, hiess es zudem. Entsprechend gehörten diese zu den wenigen Verlierern, allen voran Partners Group (-0,8 Prozent), Swiss Life und Julius Bär (je -0,5 Prozent) sowie CS (-0,4 Prozent).
Ebenfalls am Tabellenende fanden sich Sonova (-0,8 Prozent) wieder. Hier wurde auf Zahlen der Konkurrenz verwiesen. Diese liessen für den Hörsystem-Spezialisten nichts Gutes erahnen, sagten Händler. Ausserdem hat Mirabaud das Kursziel auf 218 von 251,50 Franken markant zurückgenommen.
Dufry springen enorm zurück
Im breiten Markt fielen Dufry mit einem hohen Wertgewinn von 9,9 Prozent auf. Die Aktien des Reisedetailhändlers hatten zuletzt mit fünf Verlusttagen in Folge einen schweren Stand. Das Aufholpotential wurde gestützt von einem Positionsaufbau an Dufry-Titeln der Norges Bank auf über 5 Prozent.
Und auch die Ankündigung der Swiss, den Flugbetrieb im Juni - wenn auch beschränkt - wieder aufzunehmen, kam den Aktien entgegen. Dufry wird am kommenden Dienstag erste Angaben zum Verlauf des Startquartals machen.
Dormakaba (+0,9 Prozent) hielten sich trotz wenig erfreulicher News am Berichtstag gut. Das Unternehmen hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren bekommen und nun die bisherigen Finanzziele gestrichen. Vor allem der schwache Geschäftsverlauf in China im Februar und März 2020 bremste das Schliesstechnikunternehmen. Die Nachrichten seien nicht sehr überraschend gekommen, hiess es dazu.
Die Aktien des Solarzulieferers Meyer Burger (-2,9 Prozent) büssten dagegen nach dem Verlust eines Grossauftrags an Terrain ein.
(AWP)