Eine Ursache für die Abwärtsrevision ist die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland, der grössten Volkswirtschaft der Eurozone. Hier ist die Wirtschaftsleistung schwächer ausgefallen als zunächst bekannt war. Demnach ist die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal um 0,4 Prozent geschrumpft und nicht um 0,2 Prozent, wie zuvor gemeldet worden war.

Generell habe ein Rückgang der Konsumausgaben privater Haushalte die konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone Ende des vergangenen Jahres belastet, wie es weiter in der Mitteilung von Eurostat hiess. In den vergangenen Monaten hat vor allem die hohe Inflation die Kauflaune der Verbraucher deutlich belastet. Ein deutlicher Rückgang wurde auch bei den Bruttoanlageinvestitionen gemeldet, also bei Investitionen in Ausrüstung wie zum Beispiel Maschinen, Immobilien oder sonstigen Anlagen.

Damit hat die Konjunktur im Währungsraum Ende des vergangenen Jahres an Fahrt verloren. Im dritten Quartal war die Wirtschaftsleistung noch um 0,4 Prozent gewachsen. Auch hier revidierte Eurostat die bisherigen Daten. Zuvor war nur ein Wachstum um 0,3 Prozent im Quartalsvergleich gemeldet worden.

Im Jahresvergleich legte die Wirtschaft im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember 2022 um 1,8 Prozent zu. Auch in dieser Betrachtung wurde die erste Schätzung leicht nach unten revidiert. Im Gesamtjahr 2022 wuchs die Wirtschaft der Eurozone um 3,5 Prozent.

Die Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Ländern der Eurozone zeigte in den Schlussmonaten des Jahres 2022 deutliche Unterschiede. Das stärkste Wachstum erzielte im vierten Quartal Griechenland mit 1,4 Prozent im Quartalsvergleich. Den stärksten Rückgang weist Estland auf (minus 1,6 Prozent)./jkr/bgf/stk

(AWP)