Die Inflation dürfte laut OECD im Verlauf des Jahres in den meisten G20-Staaten allmählich nachlassen und von 8,1 Prozent im vergangenen Jahr auf 5,9 Prozent in diesem und 4,5 Prozent im nächsten Jahr zurückgehen. Die restriktivere Geldpolitik zeige allmählich Wirkung und die Energiepreise gingen nach dem milden Winter in Europa zurück.
Für Deutschland erwartet die OECD einen Rückgang der Teuerungsrate von 8,7 auf 6,7 Prozent in diesem Jahr und 3,1 Prozent im nächsten Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 0,3 Prozent steigen, nächstes Jahr soll die deutsche Wirtschaft dann 1,7 Prozent wachsen. Für den Euroraum erwartet die OECD dieses Jahr ein Wachstum von 0,8 Prozent erwartet und 2024 von 1,5 Prozent, wenn der Effekt der hohen Energiepreise nachlässt.
Die OECD warnte aber auch: Die Konjunkturerholung zeichnet sich gerade erst ab. Es gebe noch deutliche Risiken für einen Abschwung. Zentral sei dabei die Ungewissheit über den Verlauf des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Welchen Effekt darüber hinaus die veränderte Geldpolitik habe, lasse sich nur schwer einschätzen. Es könnten weitere Risiken im Finanz- und Bankensektor auftreten, wodurch manche Staaten Schwierigkeiten bekommen könnten, ihre Schulden zu bedienen. Ausserdem könnte der Druck auf die globalen Energiemärkte wieder wachsen und höhere Preise für die Verbraucherinnen und Verbraucher zur Folge haben. Die Geldpolitik müsse so lange restriktiv bleiben, bis es klare Anzeichen für eine geringere Inflation gebe.
Ausserdem mahnte die OECD, dass steuerliche Massnahmen sehr vorsichtig gehandhabt und gezielt auf die bedürftigsten Menschen ausgerichtet werden müssten. Nur so könnten hohe Preise für Lebensmittel und Energie abgefedert werden./rew/DP/tih
(AWP)