Ausserhalb der Landwirtschaft schuf die Wirtschaft 311 000 neue Stellen, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit lediglich 225 000 neuen Stellen gerechnet. Im Vergleich zum besonders robusten Januar, als 504 000 Arbeitsplätze hinzukamen, war die Entwicklung aber schwächer. Der Beschäftigungsaufbau für Januar und Dezember wurde um insgesamt 34 000 Stellen nach unten revidiert.
Die Arbeitslosigkeit legte überraschend zu. Die Arbeitslosenquote stieg von 3,4 Prozent im Vormonat auf 3,6 Prozent. Der Zuwachs erfolgt allerdings auf sehr niedrigem Niveau. Die Quote vom Januar war die niedrigste seit Mai 1969. Nach dem Auslaufen der Corona-Pandemie hat sich der amerikanische Arbeitsmarkt sehr robust entwickelt. Viele Unternehmen klagen seit längerem über einen Mangel an Arbeitskräften.
Die Stundenlöhne stiegen schwächer als erwartet. Im Durchschnitt legten sie im Monatsvergleich um 0,2 Prozent zu, während Ökonomen mit einem Zuwachs um 0,3 Prozent gerechnet hatten. In dieser Grössenordnung waren die Löhne im Vormonat gestiegen. Im Vergleich zum Februar 2022 legten sie um 4,6 Prozent zu. Auch das lag leicht unter den Markterwartungen.
Für die US-Notenbank Fed bedeutet der Bericht keine Entwarnung. Sie betrachtet den heissgelaufenen Arbeitsmarkt als zusätzliches Inflationsrisiko. Denn je niedriger die Arbeitslosigkeit und je höher die Beschäftigung, desto grösser wird die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer. Im Ergebnis könnte es zu einer Preis-Lohn-Spirale kommen, in der sich steigende Verbraucherpreise und hohe Lohnforderungen gegenseitig hochschaukeln.
An den Finanzmärkten wurden die Daten uneinheitlich aufgenommen. Während der US-Dollar ebenso nachgab wie die Renditen am amerikanischen Anleihemarkt, reagierten die Aktienmärkte zunächst nur wenig auf den Bericht. Überschattet wurden die mit Spannung erwarteten Zahlen von Turbulenzen im US-Bankensektor, von denen die Börsen zuletzt erheblich belastet wurden./bgf/jkr/he
(AWP)