Im Oberengadin (ohne St. Moritz) kletterten die Logiernächte in den ersten sechs Monaten um 14,8 Prozent auf 385'400, wie Jan Steiner von der Organisation Engadin St. Moritz Tourismus am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP bekannt gab.

Damit liege man nur noch um 6,7 Prozent unter dem Vor-Krisenniveau von 2019, welches das beste Jahr im vergangenen Jahrzehnt gewesen sei. "Entsprechend bemerkenswert ist es, dass man jetzt fast wieder auf diesem Niveau ist", sagte Steiner.

Talfahrt in St. Moritz

In St. Moritz hingegen tauchte die Übernachtungszahl im ersten Halbjahr nochmals um 23,3 Prozent gegenüber dem Vorjahressemester auf 206'700. Damit haben sich die Logiernächte in St. Moritz gegenüber dem Boomjahr 2019 beinahe halbiert.

Der Winter 2019/2020 sei überdurchschnittlich gut gewesen, im Gegensatz zum Winter 2020/2021, der mitten in der Coronakrise gelegen habe, sagte Steiner: "Dies zeigt, wie stark und die wichtig die Wintermonate sind - und die Ausrichtung auf die internationalen Gäste, die weggebrochen sind."

St. Moritz sei international ausgerichtet und leide in der Pandemie wie die Hotels in den Städten oder andere Schweizer Destinationen, die sich auf internationale Gäste konzentrieren würden.

Mit blauem Auge davongekommen

Die ganze Destination Engadin St. Moritz habe im ersten Halbjahr 2021 klar vom Binnentourismus gelebt, sagte Steiner: Trotz Ausbleiben der internationalen Gäste sei sie mit blauem Auge davon gekommen.

Insgesamt gingen die Übernachtungen in der ganzen Destination um 2,2 Prozent auf 592'100 zurück. Damit liegen sie noch um gut ein Viertel unter dem Niveau von 2019.

Starke Nachfrage in den Sommerferien

Das Engadin dürfte einen guten Sommer erleben mit einer grossen Anzahl Schweizer Gästen, auch wenn der Sommer nicht so stark von inländischen Gästen geprägt sein dürfte wie im vergangenen Jahr. Denn heuer könnten die Schweizer auch wieder im Ausland ihre Ferien verbringen.

In St. Moritz sei der Sommer besser als letztes Jahr, sagte Steiner. Es seien wieder italienische und deutsche Touristen gekommen, was letztes Jahr nicht der Fall gewesen sei. Zudem hätten mehrere Veranstaltungen, vor allem das Jazzfestival, Gäste angelockt.

Eine Herausfordernd sei allerdings das Wetter. Dieses habe einen erheblichen Einfluss auf das Buchungsverhalten und die Aufenthaltsdauer, sagte Steiner.

jb/rw

(AWP)