Es handelt sich damit um den stärksten Rückgang seit Beginn der Aufzeichnung von Quartalszahlen im Jahre 1980. Analysten hatten einen Konjunktureinbruch erwartet und waren von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 8,6 Prozent ausgegangen.
Im ersten Quartal hatte die Corona-Krise die schwedische Wirtschaft bereits gebremst, das Bruttoinlandsprodukt konnte in den Monaten Januar bis März aber noch leicht um 0,2 Prozent im Quartalsvergleich zulegen.
Im Vergleich zu anderen europäischen Volkswirtschaften fiel der konjunkturelle Rückschlag in Schweden deutlich schwächer aus. In Frankreich und Italien war die Konjunktur im zweiten Quartal mit 13,8 Prozent beziehungsweise mit 12,4 Prozent viel stärker eingebrochen. Auch in Deutschland war der Rückschlag mit 9,7 Prozent im Quartalsvergleich stärker ausgefallen. In Grossbritannien waren es sogar rund 20 Prozent.
Schweden war in der Corona-Krise einen Sonderweg mit verhältnismässig lockeren Beschränkungen gegangen. Schulen, Restaurants und Geschäfte blieben durchgehend offen. Eine Massnahme, die als umstritten gilt, weil das skandinavische Land eine vergleichsweise hohe Zahl von Neuinfektionen und Todesfällen auswies. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden waren in dieser Woche in Schweden rund 87 000 Infizierte und mehr als 5 800 Todesfälle registriert./jkr/bgf/mis
(AWP)