Eine solche Abgabe hätte drei Effekte, schreiben die beiden Wirtschaftswissenschaftler. "Erstens können die Bezugspreise für die Abnehmer steigen und die Liefermengen sinken. Zweitens reduziert sich der Gewinn Russlands. Und drittens entstehen Einnahmen für den Westen, die sonst zumindest teilweise in Russlands Staatskasse geflossen wären."
Im Sinne einer möglichst wirksamen Durchsetzung schlagen Edenhofer und Ockenfels ein "möglichst grosses internationales Nachfragekartell" vor, das sich gemeinsam auf eine Untergrenze für die Abgabe einigt. Mitglieder stünde es frei, auch ein vollständiges Import-Embargo für russische Energie zu verhängen.
Die Höhe der Abgabe könne zudem flexibel der Lage angepasst werden, um auf die Gewalt des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen die ukrainische Zivilbevölkerung, auf mögliche Zugeständnisse der russischen Seite oder eine zunehmende Unabhängigkeit der westlichen Energieversorgung reagieren zu können. Die Einnahmen wiederum könnten in einen Treuhandfonds für einen späteren Wiederaufbau der Ukraine fliessen, schlagen Edenhofer und Ockenfels vor, oder auch in den ökonomischen Wiederaufbau Russlands, "jedenfalls sofern es dort Hoffnung auf eine Demokratisierung gibt"./hrz/DP/ngu
(AWP)